Fabio Celestini

«Ich verliere meine Mannschaft jeden Tag mehr»

19.12.2020, 05:47 Uhr
· Online seit 18.12.2020, 20:28 Uhr
«Ich verliere meine Mannschaft jeden Tag mehr». Während dieser Satz bei den meisten die weihnachtlichen Alarmglocken schrillen liesse, bleibt Fabio Celestini absolut ruhig. Ja, er freut sich sogar darüber.
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Die Mannschaft werde auf dem Feld immer unabhängiger, erklärt Fabio Celestini seine Aussage. Im Training und vor dem Spiel werde eine Spielidee entwickelt. Doch wenn er sein Team dann «in den Krieg» schickt, wie Fabio Celestini es etwas brachial beschreibt, dann kämpfe die Mannschaft allein. Und sie wisse genau was sie mache. Von aussen könne er nur zuschauen und geniessen. «Es macht im Moment wirklich grossen Spass», betont er.

Doch was meint Fabio Celestini mit der Unabhängigkeit der Mannschaft? Er nennt das Beispiel Silvan Sidler: «Silvan sieht den Raum, er geht nach vorne mit Dejan oder Louis, er entscheidet selbst. Aber wenn Silvan geht, dann bleibt vielleicht Tasar oder sonst jemand zurück. Auch Lucas Alves ist ein Thema: Wenn er sich in den Angriff mit einschaltet, dann wird kommuniziert. Dann bleibt Marvin Schulz zurück oder Filip Ugrinic sichert ab. «Aber all diese Inputs kommen nicht von mir», sagt Fabio Celestini mit einem Lachen. Es brauche ihn nicht. Die Mannschaft agiere selbstständig. Das meint Fabio Celestini damit, dass er die Mannschaft immer mehr «verliere».

Hat der FCL eine Vorliebe pour les Romands?

Am Sonntag (16.00 Uhr) steht für den FCL das erste Auswärtsspiel gegen Aufsteiger Lausanne auf dem Programm. Es ist zugleich auch das erste Spiel der Luzerner im neuen Stadion. Für Fabio Celestini ist es eine Rückkehr zu seiner «alten» Liebe. Jahrelang war er Trainer in Lausanne. Als Spieler war Lausanne seine einzige Station in der Schweiz. «Ich kenne die Stadt und die Leute gut, es ist immer speziell für mich». Und klar sei es ein Vorteil, dass er viele der Spieler noch gut kenne.

Im neuen «Stade de la Tuilière » liegt ein nigelnagelneuer Kunstrasen. Nicht gerade Celestinis Lieblingsunterlage. «Für mich ist Kunstrasen nicht der richtige Fussball. Aber was solls, wir können es nicht ändern». Das Spiel verändert sich deutlich auf der Plastikunterlage. Bälle mit Schnitt spielen? Schwierig. «Auch springen die Bälle ganz anders auf. Es braucht viel Konzentration». Und Effizienz!

18 Tore hat der FCL bislang geschossen. 19 hat er kassiert. Einmal fast und einmal ganz sicher Ligahöchstwert. «Die Mannschaft ist jetzt aber stabiler. Wir haben am Anfang viele Tore geschossen, aber zu viele kassiert», so Celestini. «Mittlerweile haben wir dies aber ausgeglichen und so kommen auch die Punkte». Und Fabio Celestini wird nicht müde zu betonen, dass die Mannschaft sich seit Januar und seinem Amtsantritt deutlich verbessert hat. Widersprechen kann man dem Romand ganz sicher nicht. Spielerisch, taktisch und mental ist die Mannschaft auf einem Niveau wie selten zuvor.

Nächster Schritt: Effizienz steigern!

Immer wieder betont Fabio Celestini, dass man sich in einem Prozess befindet. Immer noch. Vieles sei schon gut, aber vieles müsse auch noch besser werden. Was denn? «Klar, die Effizienz. Das ist jetzt der nächste Schritt». Kaum auszumalen was geschehen würde, wenn der FCL hinten wie zuletzt dicht hält und vorne der Torknoten platzt … «Uns würde wirklich wieder einmal ein überzeugender Sieg gut tun. 3:0 oder 4:0», formuliert Celestini seinen Wunsch. Nicht für sich. Sondern für das Team. Einfach für das gute Gefühl.

Ein gutes Gefühl hat der FCL am Sonntag hoffentlich gegen Lausanne. Ein Fakt in dieser Saison lässt die FCL-Hoffnungen auflodern: 3mal hat der FCL bislang in dieser Saison gewonnen. 3mal gegen Westschweizer Teams. Nach Servette und zweimal Sion ist nun Lausanne fällig. «Ich hoffe aber, dass wir auch gegen deutschweizer Clubs gewinnen, denn von denen gibt es mehr in der Liga», lacht Fabio Celestini. Ja das mag sein. Nun aber zuerst einmal den Dreier gegen die Westschweizer aus Lausanne holen und dann am 23. Dezember, dann kann der FCL den «deutschweizer» Sieg holen: Gegen Basel.

Das Spiel am Sonntag gegen Lausanne kann im Liveticker auf PilatusToday verfolgt werden. Zudem überträgt Radio Pilatus das Spiel live.

veröffentlicht: 18. Dezember 2020 20:28
aktualisiert: 19. Dezember 2020 05:47
Quelle: PilatusToday

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