Christian Schwegler

«Ich war schon immer ein Giftzahn»

· Online seit 05.02.2021, 20:09 Uhr
Das Spiel des FCL am Donnerstag gegen Servette hat eines gezeigt: Christian Schwegler hat trotz langer Abstinenz in der Startelf und überstandener Coronaerkrankung nichts von seiner Galligkeit eingebüsst. Der 3:0-Sieg geht nicht allein auf seine Kappe, aber der FCL-Captain ist auch mit 36 Jahren der gewohnte Aggressivleader.
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Es war wohl das Duell in der ersten Halbzeit. Christian Schwegler gegen Boubacar Fofana. In der «rechten Ecke» Christian Schwegler: 36 Jahre alt, 20 Jahre Profierfahrung und über 180 Spiele in der höchsten Schweizer Liga in den Knochen. Ihm gegenüber in der «linken Ecke» der Servettien Boubacar Fofana: 22 Jahre jung, seit knapp 3 Jahren Profi, 12 Super League-Spiele.

Das Duell verlief äusserst einseitig. Die Auswechslung zur Pause des gelb-rot gefährdeten Fofana sagt alles. «Ich schaue mir vor jedem Spiel meinen Gegenspieler an und schaue wie und wo ich ihn bearbeiten kann», so Schwegler. Und dies sei auch bei Fofana so gewesen. «Ich wusste, dass ich auf seine Schnelligkeit aufpassen musste. Also setzte ich ihn von Anfang an unter Druck». Doch Fofana kriegte nicht nur etwas auf die Socken, sondern auch auf die Ohren. «Provoziert habe ich ihn auf jeden Fall, aber ich denke das war alles noch im Rahmen des erlaubten», schmunzelt Schwegler. «Ich war halt schon immer ein Giftzahn», fügt er lachend hinzu.

Der Giftzahn wird wohl gezogen im Sommer

Man darf gespannt sein, ob Servette-Trainer Alain Geiger am Sonntag Fofana wieder in das Duell mit Schwegler schickt. Irgendwie wünscht man es ihm nicht. Entschuldigen muss sich Schwegler keinesfalls für seine Spielart. Gegner mögen ihn wohl nicht sonderlich, die Mitspieler lieben ihn dafür umso mehr. Auch mit 36 Jahren geht Schwegler als absolutes Vorbild voran was Einstellung, Motivation, Galligkeit und Einsatz angeht. Wieviele Spiele er noch über die vollen 90 Minuten machen wird, ist zwar offen. Aber irgendwie auch unwichtig. Hauptsache Schwegler spielt und ist Teil der Mannschaft.

Dies wohl jedoch nur noch bis im Sommer. «Ich bin dann 37 Jahre alt und es wird Zeit sein, einen Schlussstrich zu ziehen.» Die Zukunftspläne liegen nicht länger im aktiven Profigeschäft. «Durch viele Verletzungen habe ich mich gekämpft, kam immer wieder zurück. Nun hoffe ich, dass ich die restliche Saison verletzungsfrei bin und dann nach meiner Karriere immer noch im Stande bin, mit meinen Kindern Sport zu treiben».

Von Abschiedstournee will Schwegler aber nichts wissen. Der volle Fokus liegt beim FCL und beim nächsten Spiel. «Wir haben noch etwas gut zu machen», gibt Schwegler unumwunden zu. «Wir kennen die Tabellensituation und wissen, dass wir noch nicht da sind wo wir hin wollen.» Der Sieg am Donnerstag gegen Servette hat gezeigt, dass zwar schon noch etwas coronabedingter Sand im FCL-Getriebe steckt. Aber das Spiel hat auch gezeigt, dass der FCL mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung im Stande ist, jedes Spiel zu gewinnen.

«Fussball entscheidet sich im Detail», weiss auch FCL-Trainer Fabio Celestini. «Die Mannschaft weiss, was sie richtig gemacht hat gegen Servette. Und sie weiss auch, wenn sie das nicht macht, dann haben wir Probleme.» Probleme, welche es am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen Servette hoffentlich nicht geben wird.

Anpfiff zum Spiel Servette gegen Luzern ist um 16.00 Uhr. Das Spiel kann live im Ticker oder auf Radio Pilatus verfolgt werden.

veröffentlicht: 5. Februar 2021 20:09
aktualisiert: 5. Februar 2021 20:09
Quelle: PilatusToday

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