FC Luzern

«Mir wurden Aktien gestohlen»: Bernhard Alpstaeg klagt gegen FCL-Verwaltungsrat

22.03.2023, 06:48 Uhr
· Online seit 21.03.2023, 13:50 Uhr
Der FCL-Aktionär Bernhard Alpstaeg wehrt sich mit weiteren juristischen Schritten gegen den Entzug seines Aktienpakets. Er habe am Dienstag gegen die vier FCL-Verwaltungsratsmitglieder Klagen eingereicht.

Quelle: Tele 1

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Bernhard Alpstaeg meldet sich vor den Medien als Erstes zu Wort. «Mir wurden Aktien gestohlen», sagt er gleich zu Beginn der Medienkonferenz. Er wolle sich gegen den FCL-Verwaltungsrat und speziell gegen Josef Bieri wehren.

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Neue Klagen eingereicht – alte bleiben hängig

Es kommt zum Hammer: Alpstaeg habe am Dienstagmorgen weitere Klagen gegen den FCL-Verwaltungsrat eingereicht. Dies gegen alle vier Personen, so unter anderem Stefan Wolf als Präsident. Es handle sich dabei um Verantwortlichkeitsklagen. «Weil das Verhalten des Verwaltungsrats den FCL massiv schädigt», so Alpstaegs Sprecher Sacha Wigdorovits. Daneben habe man beim Bezirksgericht Luzern den Antrag gestellt, einen Sachwalter einzusetzen, der die Geschicke des FCL übernehmen soll.

Anfang Februar 2023 hatte Bernhard Alpstaeg bereits gegen die vier Verwaltungsräte der FCL Holding AG Strafanzeige eingereicht – wegen mutmasslicher ungetreuer Geschäftsbesorgung und Ehrverletzung. Ausserdem hatte er das Bezirksgericht Luzern in einer Klage aufgefordert, die Rechtmässigkeit seines Aktienpakets im Gesamtumfang von 52 Prozent zu bestätigen. Diese Straf- und Zivilverfahren sind weiterhin hängig.

Wigdorovits spricht zudem über die Aussprache zwischen der Stadt, der Liga, dem FCL und Alpstaeg. «Wir haben im Sinn, eine möglichst schnelle Lösung zu finden», sagt er. In einer ersten Verhandlung habe die Swiss Football League den Vorschlag gemacht, dass beide Parteien ein Schiedsgericht ernennen, welches über die 52-Prozent-Aktien urteilen soll. Alpstaeg würde diese Lösung akzeptieren. Der FCL sei aber gegen die Lösung gewesen, heisst es weiter.

Das ganze Interview mit Bernhard Alpstaeg:

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

FCL sollte weiter in der Swissporarena spielen können

Auch die Böllerattacken gegen Alpstaegs Haus werden thematisiert. So habe man etwa die Garageneinfahrt zugeklebt. Alpstaeg reicht deswegen Strafanzeige gegen Unbekannt ein. Seine Ehefrau habe Angst gehabt. «Da wurde eine rote Linie überschritten», betont Alpstaeg. Die Böllerattacken sind auch ein Grund dafür, dass Alpstaeg beim Lizenzgesuch des FCL noch mit einer Unterschrift zuwarten will.

Auch wenn diese Attacken zu verurteilen sind, dies ändert nichts an der Tatsache, dass Bernhard Alpstaeg die Unterschrift bereits vor den Attacken verweigerte. Ob nun die Attacken ausgelöst wurden durch die fehlende Unterschrift oder umgekehrt, bleibt wohl Ansichtssache. Fakt ist:

Das erklärt Alpstaegs Sprecher Sacha Wigdorovits. Auf Nachfrage, ob Bernhard Alpstaeg die Unterschrift bei Bedarf nachreichen würde, antwortet der Sprecher: «Dann wird man sicher nicht den FCL, die Mannschaft und die Fans bestrafen. Ich würde also meinen, ja».

Alpstaeg räumt Fehler ein

An der Medienkonferenz wollte ein Journalist von Bernhard Alpstaeg wissen, ob er selber denn keine Fehler gemacht habe. «Selbstverständlich habe ich auch Fehler gemacht», betont Alpstaeg dabei. Dies betreffe vor allem die Kommunikation. Er habe zudem Leute falsch eingeschätzt. «Deswegen sind wir auch hier.»

Der FC Luzern äussert sich aktuell nicht zu den jüngsten Klagen gegen die Verwaltungsräte. Man wolle aber am Mittwoch ein Statement abgeben, heisst es auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1.

Rolle der Stadt

Auch wenn die Gespräche mit der Stadt ohne Einigung als beendet erklärt wurden, ist die Entwicklung rund um das Stadion durchaus als Erfolg zu werten. Die Stadt, welche sich in der Person von Stadtpräsident Beat Züsli in die Diskussion eingeschaltet hatte, ging es insbesondere darum, die Nutzung der Swissporarena gemäss Baurechtsvertrag durchzusetzen. Das bedeutet konkret, dass weiterhin Spitzenfussball auf der Allmend möglich ist.

Mit der neusten Entwicklung kann dieses Etappenziel also mit gutem Gewissen abgehakt werden. Man werde aber auch in «Zukunft wachsam sein, dass dies so bleibt», so Stadtpräsident Beat Züsli.

veröffentlicht: 21. März 2023 13:50
aktualisiert: 22. März 2023 06:48
Quelle: PilatusToday

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