Alpstaegs Einflüsterer

«Versucht, Spieler aufzuhetzen»: Spielerberater Petralito geht auf Wolf los

2. November 2022, 11:55 Uhr
Giacomo Petralito gilt als Einflüsterer hinter FCL-Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg. Nun hat er zu seiner Rolle Stellung bezogen. Gleichzeitig kritisiert er FCL-Präsident Stefan Wolf scharf.
Am Donnerstag kommt es zum Showdown.
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Anzeige

«Petralito persona non grata», schreiben die FCL-Fans auf einem Plakat im Spiel gegen Lugano.  Giacomo Petralito ist Spielerberater und soll der Einflüsterer von Bernhard Alpstaeg sein. Bisher hat Petralito zur aktuellen Situation rund um den FCL geschwiegen. Nun hat er «Blick.ch» ein Interview gegeben. Das Interview gebe er als Freund von Bernhard Alpstaeg. «Ich bin null geschäftlich mit ihm verbunden.»

Es sei nur eine Freundschaft

«Unsere Freundschaft und unser gegenseitiges Vertrauen entwickelte sich über die Jahre. Es ist unfair, wie mit ihm umgegangen wird», so Petralito. Kennengelernt hätten sich die beiden vor einigen Jahren im Zusammenhang mit Immobilien. «Als Erstes sagte er mir, ich solle ihm ja nie Spieler anbieten, er habe keine Ahnung von Fussball. Er ist mein Einflüsterer in Sachen Immobilien – ich gebe ihm Tipps in Sachen Fussball.»

So habe er dem FC Luzern den italienischen Nationalspieler Wilfried Gnonto angeboten, bevor dieser beim FC Zürich landete. «Remo Meyer wollte ihn nicht.» Auch habe er von Alpstaeg den Auftrag erhalten, einen Transfer von Franck Ribéry in die Innerschweiz zu prüfen. Im Sommer sei er noch beim Transfer von Joaquin Ardaiz involviert gewesen. «Ansonsten habe ich nichts mit dem FC Luzern zu tun», sagt er.

Wilfried Gnonto soll ein Thema beim FCL gewesen sein – nicht jedoch für Remo Meyer.

© KEYSTONE/AP/Massimo Paolone

Im Interview mit «Blick.ch» attackiert Petralito Wolf des FCL heftig. «Man muss das, was Präsident Stefan Wolf initiiert hat, endlich einmal kritisch betrachten.» Auch habe Wolf die Anzeigetafel im Stadion gegen den Mehrheitsaktionär missbraucht. «Er orchestriert mit seinen Leuten Aktionen gegen Bernhard Alpstaeg während der FCL-Spiele. Er versucht sogar, die Spieler gegen Alpstaeg aufzuhetzen, sie in Protestaktionen wie ‹Zäme meh als 52%› zu involvieren. Und setzt dabei grossen Druck auf.»

Wolf spiele ein gefährliches Spiel

«Wolf mobilisiert auf eine gefährliche Art und Weise die Fans gegen Bernhard Alpstaeg, der ihn ironischerweise auch noch bezahlt. Die Fans werden von Wolf als Waffe eingesetzt.» Er kritisiert, dass Stefan Wolf die Fans aufforderte, am Donnerstag, dem Tag der Generalversammlungen, in die Swissporarena zu kommen und zu protestieren.

«Wer weiss, was da am Ende passiert? Kommt es zu einem Sturm auf die Swissporarena? Kommt es zu Gewaltakten? Ist es die Taktik von Wolf, am Donnerstag ein derartiges Chaos zu provozieren, dass die Generalversammlung der FCL Holding nicht ordnungsgemäss durchgeführt und er als Verwaltungsratspräsident nicht abgewählt werden kann? Ich befürchte es.»

Auf Anfrage von «Blick.ch» weist der FCL die Anschuldigungen von Petralito zurück. «Stefan Wolf wiegelt die Fans nicht gegen Alpstaeg auf und ruft auch nicht zu Aktionen auf. Er gibt seine Stimme für Forderungen, hinter welchen der gesamte Verwaltungsrat steht.» Der FCL und Stefan Wolf würden erwarten, dass die beiden Generalversammlungen durchgeführt werden können.

Öffentlich hat FCL-Präsident Stefan Wolf nie gesagt, dass sich die Fans am Donnerstag bei der Swissporarena versammeln sollen. Er ist jedoch auf der Webseite der Aktion «zäme meh als 52%» als Erstunterzeichner aufgeführt. Auf der Webseite sind Termine der Aktion aufgeführt. Auch die kommende GV. Treffpunkt ist für diesen Termin die Allmend.

Am Donnerstag werden zahlreiche FCL-Fans vor der Swissporarena erwartet.

FCL habe Anweisungen ignoriert

Die aktuellen Ereignisse seien für Petralito die logische Folge des Verhaltens der Vereinsführung. «Anweisungen von Alpstaeg wurden immer wieder übergangen oder ignoriert.» Die von Alpstaeg gewollte Entlassung von Sportchef Remo Meyer verweigerte Wolf. «So kam es zu dieser Situation. Dabei wollte Bernhard Alpstaeg eigentlich seit dem Fall in die Barrage nur Remo Meyer auswechseln – niemanden sonst.»

Der FCL bestätigt, dass er die Entlassung von Meyer verweigerte. Alle anderen Forderungen seien jedoch erfüllt worden.

(hto)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 2. November 2022 11:55
aktualisiert: 2. November 2022 11:55
Anzeige