FCL-Trainer Mario Frick

«Wir fahren lieber nach Bern oder Basel als nach St.Gallen»

12.08.2022, 10:25 Uhr
· Online seit 12.08.2022, 09:13 Uhr
FC Luzern gegen den FC St.Gallen: Wohl kein anderes Duell in der Super League bringt eine derartige Intensität auf den Platz. Verhasste Fanlager, heissblütige Duelle, kochende Emotionen und immer wieder auch viel Spektakel. Das ist FCL gegen FCSG.
Anzeige

«Beide Teams tun gut daran, von Anfang an wach zu sein. Denn kein anderes Duell bringt eine derartige Intensität mit sich», schaut Mario Frick vorausschauend auf das Duell am Samstagabend (Anpfiff 20.30 Uhr) gegen die Ostschweizer. Und schon jetzt orakelt er: «Es wird sicherlich ein spektakulärer Match.»

Pressingmonster aus der Ostschwweiz

Im letzten Duell in St.Gallen führte der FCL bereits nach neun Minuten mit 2:0. Noch vor der Pause drehten die Ostschweizer das Spiel jedoch und gingen schlussendlich als Sieger vom Platz. Kein anderes Team veranstalte auf dem Platz ein derartiges Chaos wie St.Gallen, so Mario Frick. Und dies sei keineswegs negativ gemeint.

Pressing beherrscht St.Gallen beinahe in Perfektion. «Gefährlich ist nicht, wenn St.Gallen den Ball hat. Gefährlich ist, wenn du selber den Ball hast und je nachdem noch gefährlicher, in welche Zonen wir den Ball spielen.» Besonders im Zentrum lauern die St.Galler und schalten nach Ballgewinn blitzschnell um.

Doch in Ehrfurcht erstarren wird der FCL garantiert nicht. Frick ist sich sicher: «Es sind zwei sehr ähnliche Teams mit derselben Spielphilosophie. Aber wir haben die bessere Verteidigung. Daher sehe ich uns grundsätzlich vor den St.Gallern.»

Ein Spiel mit grosser Bedeutung

Die noch ungeschlagenen Luzerner reisen mit breiter Brust in die Ostschweiz. «Es ist für uns ein ganz wichtiges Duell. Wir möchten gewinnen, nicht nur für uns, sondern natürlich auch für die Fans. Wir wissen, welche Bedeutung diese Duelle haben. Ein Sieg gegen St.Gallen gibt dir einen Push für die ganze Saison.»

Die «Rivalität» lebt auch Mario Frick. Der FCL-Trainer hatte damals einen eher unschönen Abgang bei den Ostschweizern. Das war vor rund zehn Jahren. «Mittlerweile ist es für mich emotional kein Problem mehr gegen St.Gallen. Mein Abschied damals war nicht schön, aber da bin ich durch». Und dennoch, Siege gegen St. Gallen schmecken besonders süss.

«Wenn du in Luzern Trainer wirst, dann spürst du von Tag 1, dass St.Gallen unser grosser Rivale ist. Und das wird auch so gelebt. Man schaut auf St.Gallen und beobachtet sie.» Im besten Falle schlägt man sie auch. Wie im letzten Duell, ein 3:2-Sieg in der Swissporarena. Den Siegestreffer nach zweimaligem Rückstand machte Ibrahima Ndiaye in der Nachspielzeit. Emotionen pur bei den Luzernern.

Hat St. Gallen ein Problem mit den Emotionen?

Die Emotionen werden auch am Samstag eine entscheidende Rolle spielen. Bereits dreimal flog in dieser Saison ein St.Galler mit gelb-roter Karte oder direkt Rot (Torhüter Zigi) vom Platz. Auch die Luzerner sind bislang bissig in ihren Spielen und führen die Zweikämpfe resolut. «Die Rivalität wird natürlich geschürt, auch von uns. Umso wichtiger ist es, die Emotionen dennoch im Griff zu haben. Es muss immer alles im Rahmen bleiben und wir müssen den Fokus auf dem Spielerischen belassen», so Mario Frick.

Mit Überraschungen rechnet der FCL-Trainer dennoch. «Wir fahren lieber nach Bern oder Basel als nach St.Gallen. Da weisst du, was kommt. Es ist der Plan von St.Gallen, immer wieder alle zu überraschen. Sie schaffen dies mit einer Intensität und einem Rhythmus, der sehr hoch ist. Da müssen wir gewappnet sein und unsere Duelle gewinnen.»

Immerhin sind die Luzerner im Gegensatz zu den Ostschweizern in dieser Saison noch ungeschlagen. Das soll auch nach dem kommenden Samstag noch so sein.

veröffentlicht: 12. August 2022 09:13
aktualisiert: 12. August 2022 10:25
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch