FC Luzern

Zwischen hohen Erwartungen und eigenem Druck

21.09.2021, 19:13 Uhr
· Online seit 21.09.2021, 19:05 Uhr
Gut war die Leistung des FC Luzern im Cup gegen Buochs bei Weitem nicht. Am Schluss steht aber ein 2:1-Sieg und der Einzug ins Achtelfinale. Und dennoch, zum Platzen hat dieser Sieg den Knoten im FCL-Spiel wohl kaum gebracht. Nun wartet in der Super League Sion auf die Luzerner.
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Marius Müller, Martin Frydek, Pascal Schürpf, Samuele Campo, Christian Gentner, Tsyi Ndenge, Samuel Alabi und auch Filip Ugrinic. Nein, dies sind nicht acht von elf Spielern, welche am Donnerstag gegen Sion von Anfang an spielen. Sie spielen gar nicht. Sie alle sind entweder verletzt, nicht fit oder gesperrt (Ugrinic).

«Nicht weinen, kämpfen» bevorzugt Fabio Celestini in dieser Situation zu sagen. Und fügt an: «Keine Angst, es spielen elf Spieler gegen Sion». Und es werden 11 Spieler sein, die von Anfang an alles raushauen müssen gegen die Walliser. Sion ist besser gestartet in die Meisterschaft als viele erwartet hätten. Im Cup flogen die Sittener hingegen sang- und klanglos gegen Lausanne-Ouchy raus. Top in der Liga, Flop im Cup. Umgekehrt sieht die Gemütslage beim FCL aus. Die beiden bisher einzigen Saisonsiege holte der FCL im Cup gegen die Unterklassigen Cham und Buochs.

«Wir alle, die Fans und auch wir als Mannschaft, hatten andere Erwartungen», gesteht Lorik Emini. «Doch die Erwartungen bleiben hoch, genau wie auch der Druck».

Noch bleibt Zeit, entschieden ist die Meisterschaft längst nicht. Doch um das eigene Selbstvertrauen aufzupolieren, dürften die Luzerner mit dem ersten Sieg nicht viel länger auf sich warten lassen. «Fussball ist Kopfsache. Im Sport allgemein ist das so und mit Niederlagen wird das Selbstvertrauen sicherlich nicht besser», weiss auch Fabio Celestini. Und dennoch: «Ich glaube zu 100 Prozent an die Mannschaft. In der Vorbereitung und auch gegen YB hat mir die Mannschaft grosse Freude gemacht. Nun müssen wir aber diese Mannschaft und auch diese Form wiederfinden. Die Spieler sind immer noch die gleichen. Der Trainer auch, genau wie auch die Idee.»

Doch um endlich zum ersten Sieg zu kommen braucht es gegen Sion von allen eine Leistungssteigerung. «Wir müssen von Anfang im Kopf bereit sein, jeder Spieler muss sich selbst auf das Spiel einstellen, um die Leistung auf den Platz zu bringen», betont Emini. «Es kann nicht sein, dass wir immer in der ersten Halbzeit blass spielen, um dann in der zweiten Hälfte aufzudrehen».

PS auf den Boden bringen

Es ist eine heikle Gratwanderung für den FC Luzern. Einerseits weiss man, dass man den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt. Andererseits ist die Meisterschaft jung und nach wie vor alles möglich. Gewinnt der FCL am Donnerstag gegen Sion und am Wochenende gegen Lugano und schon spricht man wieder über die europäischen Plätze. Gewinnt der FCL jedoch keines der beiden Spiele steckt man ganz tief im Tabellenkeller mit wohl noch stärker angeknackstem oder dann gar gebrochenem Selbstvertrauen.

Der FCL kann mehr. Das weiss die Mannschaft. Das spüren die Fans. Aber die Luzerner müssen den Schalter umlegen und endlich PS auf den Boden bringen. Es bringt nichts, wenn man in einem (blau-weissen) Sportwagen sitzt aber bloss im zweiten Gang durch die Gegend fährt. Gas geben möchte auch Lorik Emini. Gegen Sion wieder einmal von Anfang an, so hofft er. «Wir fahren dahin, um zu gewinnen», gibt er sich optimistisch. Bleibt zu hoffen, dass der FCL auch die Gänge 3 – 6 findet um die Walliser an die Wand zu spielen. Diese sollen die volle FCL-Power am Donnerstag zu spüren bekommen. Anpfiff im Tourbillon ist um 20.30 Uhr.

veröffentlicht: 21. September 2021 19:05
aktualisiert: 21. September 2021 19:13
Quelle: PilatusToday

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