Europa League

Basel steigt als Aussenseiter in das Finalturnier der Europa League

· Online seit 11.08.2020, 04:35 Uhr
Zum dritten Mal in den letzten acht Saisons erreicht der FC Basel die Viertelfinals in der Europa League. Am Finalturnier bietet sich den Baslern nach einer turbulenten Saison eine einmalige Chance.
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Zwei Siege fehlen dem FC Basel noch, um als erstes Schweizer Team in einen Europacup-Final einzuziehen. Zweimal standen die Basler bereits kurz davor. 2006 im UEFA-Cup-Viertelfinal gegen Middlesbrough liess ein Gegentreffer in der 90. Minute den Traum vom Final platzen, 2013 erwies sich der spätere Sieger Chelsea im Halbfinal als zu stark. Auch der Weg nach Köln, wo am 21. August der Final stattfindet, ist ein steiniger. Bereits im Viertelfinal am Dienstag in Gelsenkirchen wartet mit dem ukrainischen Meister Schachtar Donezk ein erster harter Brocken.

Der FCB reiste mit gesundem Selbstbewusstsein am Sonntag nach Düsseldorf. «Wir müssen uns nicht verstecken», sagte Silvan Widmer. «Es muss zuerst einer beweisen, dass er besser ist als wir.» So enttäuschend die Saison in der Super League verlief, so stark waren die Basler Auftritte in der Europa League - nachdem sie im letzten Sommer in der Qualifikation für die Champions League an LASK Linz gescheitert waren. Die Gruppenphase schloss der FCB auch dank zwei Siegen gegen Getafe als Erster ab, in der K.o.-Runde setzte er sich sowohl gegen APOEL Nikosia als auch gegen Eintracht Frankfurt mit 4:0 durch. Vor allem in der Defensive überzeugte das Team von Marcel Koller; nur vier Gegentreffer in zehn Spielen sind ein herausragender Wert.

Allein mit Erfolgsprämien hat der FCB in der Europa League knapp zehn Millionen Euro eingespielt, was in Anbetracht des letztjährigen Verlusts von rund 20 Millionen Franken und der noch nicht ausgestandenen Corona-Krise auch für den einstigen Schweizer Krösus überlebenswichtig ist. Zudem ist die Europa League ein Schaufenster für die Spieler. Der Transfer von Jonas Omlin nach Montpellier steht kurz bevor, aber auch Omar Alderete, der gegen Donezk gesperrte Eray Cömert, Widmer, Samuele Campo oder Cabral haben sich international in den Vordergrund gespielt. Die FCB-Verantwortlichen hatten vor einem Jahr angeblich bewusst auf lukrative Spielerverkäufe verzichtet - zugunsten der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit. Diese Rechnung dürfte nun aufgehen.

Hinten ukrainisch, vorne brasilianisch

Mit Schachtar Donezk erhielt der FCB für die Viertelfinals allerdings einen sehr unangenehmen Gegner zugelost. «Hinten spielen sie ukrainisch, vorne brasilianisch», sagte Fabian Frei. Die DNA des von Rinat Achmetow alimentierten Klubs ist seit Jahren dieselbe. In der Defensive verlässt sich Schachtar auf rustikales einheimisches Schaffen, in der Offensive sorgen Brasilianer für die Musik. Spieler wie Fernandinho, Willian oder Fred landeten via Donezk in der englischen Premier League. In Schachtars Kader für das Finalturnier stehen zwölf Brasilianer, Marlos und Junior Moraes sind inzwischen eingebürgert.

Wie spielstark Schachtar ist, musste letzte Woche Wolfsburg erfahren, das in Kiew ohne Chance blieb und mit dem 0:3 noch gut bedient war. Auch der FCB hat sein Waterloo gegen Schachtar bereits erlebt. In der Champions-League-Kampagne 2008/09, der letzten unter Christian Gross, verlor er in Donezk gegen den späteren UEFA-Cup-Sieger 0:5. Seither verpasste Schachtar nur zweimal die Gruppenphase der Champions League. Auch die Bilanz seit dem Wiederbeginn Ende Mai ist mit acht Siegen und zwei Remis beeindruckend, der Vorsprung auf Platz 2 in der heimischen Liga betrug am Ende 23 Punkte.

veröffentlicht: 11. August 2020 04:35
aktualisiert: 11. August 2020 04:35
Quelle: sda

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