SC Kriens

Ist Bruno Berner reif für die Super League?

· Online seit 24.07.2020, 08:23 Uhr
Die 100 ist voll. Heute Abend treibt Bruno Berner seinen SC Kriens gegen die Grasshoppers zum hundertsten Mal an der Seitenlinie an. Der 42-Jährige hat mit dem SC Kriens vor zwei Jahren den Aufstieg geschafft und beendet nun seine zweite Saison in der Challenge League. Berners Vertrag läuft bis im Juni 2021, aber die Clubs der Super League schielen nach Kriens. Und auch Bruno Berner scheint für den nächsten Schritt bereit zu sein.
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Herzliche Gratulation, Bruno Berner! Heute bestreiten Sie ihr 100. Meisterschaftsspiel. Vierter in der Tabelle, 50 Punkte, ein positives Torverhältnis  was wollen Sie noch mehr?

Vielen Dank. Dies sind die erreichten Zahlen. Hinter den Zahlen steckt sehr viel Arbeit. Mit Geduld, Ausdauer, Hartnäckigkeit und dem steten Blick für Nachhaltigkeit kann sich der SC Kriens eine dritte Challenge League Saison erfüllen. Wir konnten Einiges richtig gut umsetzen. Ich als Trainer möchte immer mehr. Für mich persönlich gibt es keine Grenzen, denn diese setzen wir uns selber. Genügsamkeit ist zum Beispiel eine Grenze, die mag ich gar nicht.

Sie sind in der Challenge League der Trainer, der mit Abstand am längsten im Amt ist. Wie erklären Sie sich das?

Auch beim SC Kriens gilt das Prinzip der Resultate. Die Geschäftsleitung sieht und versteht, dass wir im Trainer-Team die Spieler weiterbringen und zudem mit unseren Spielen immer wieder für richtig gute Unterhaltung sorgen. Wir wollen, dass die Zuschauer wiederkommen. Und: Ich habe grosse Freude am Fussball.

Welche drei Wörter beschreiben für Sie persönlich die Fussballsaison 2019/2020?

Überraschung, Sensationsmomente, Erneuerung.

Sie haben den SC Kriens in der zweiten Challenge League-Saison in die obere Tabellenhälfte geführt. Seit Dezember war der SCK immer mindestens Tabellenvierter. Wie haben Sie das gemacht?

WIR haben es gemacht. Je mehr SCK-Herzen verbunden sind, umso grösser ist die Chance auf Erfolg. Ich als Trainer bin ein Teil vom Ganzen.

Sie haben zwar kürzlich ihren Vertrag bis im Juni 2021 verlängert, aber der nächste Schritt ist naheliegend…

Ein naheliegender Schritt muss noch besser vorbereitet sein, denn er kann lebensentscheidend werden. Ich liebe Herausforderungen und schicke mich jeden Tag in die Verantwortung.

Sind sie bereit für die Super League?

Ich fühle mich reif und bereit für diesen Schritt. Es muss aber für sämtliche Parteien stimmen.

Wo soll es hingehen?

Ich bin bereit, mich stets zu erneuern und habe eine offene Haltung. Wenn das Gebotene im richtigen Verhältnis zu dem steht, was ich zu bieten habe, so ist die Chance gross, dass eine neue Beziehung gestartet werden kann. Was mich reizt? Unentdecktes, Unvorhersehbares, Potentiale. Einen Schritt ins Ausland muss sehr gut vorbereitet sein, das habe ich schon als Spieler erlebt.

Welche Angebote lehnen Sie ab?

Angebote ohne Potential und Perspektiven. Glauben Sie mir, dafür habe ich ein sehr trainiertes Auge und Gespür. Ich konnte mein Leben so gestalten, dass ich mich nicht verkaufen muss.

Sie sind verheiratet und haben zwei Kinder – wie gross darf die Distanz zu ihrem Wohnort in Zürich sein bzw. wie flexibel sind Sie und Ihre Familie?

Die Distanzen in der Schweiz sind überschau- und machbar. Meine Frau erlaubt es mir, im Fussball flexibel zu sein. Wie sie zu sagen pflegt: Es ist alles eine Frage der Organisation.

Was nehmen Sie vom SC Kriens mit?

Grosse Dankbarkeit! Der SC Kriens gab mir 2017 eine Chance und hat mit mir den Vertrag zwei Mal verlängert.

Derzeit konzentrieren Sie sich auf die Schlussphase der laufenden Saison mit dem SC Kriens, danach geht es voraussichtlich im September bereits weiter in der Challenge League. Mit Jan Elvedi wird ein physisch kräftiger Verteidiger wegfallen, ausserdem ist noch nicht klar, ob Burim Kukeli auf die Trainer-Schiene wechseln wird. Somit würde auch ein zentraler Mittelfeldspieler mit Erfahrung und Spielübersicht fehlen. Welche Spielerwünsche haben Sie bei Sportchef Bruno Galliker deponiert?

Spieler, die das Rüstzeug und das Potential mitbringen, im Mittelfeld der Challenge League spielen zu können und von der Mentalität her bereit sind, an die Spitze zu stürmen.

Was sind Ihre Ziele mit dem SC Kriens für die neue Saison?

Das kann ich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Hierfür muss ich zuwarten, welchen Kader mir Bruno Galliker für die nächste Saison bereitstellt.

veröffentlicht: 24. Juli 2020 08:23
aktualisiert: 24. Juli 2020 08:23
Quelle: PilatusToday

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