FC Luzern

«Glück und Pech gibt es nicht, aber den Glücksfaktor»

· Online seit 29.04.2021, 17:13 Uhr
Das Spiel mit den Konjunktiven ist gefährlich. Würde der FCL am Samstag gegen Vaduz gewinnen so wären wohl die Abstiegssorgen definitiv vertrieben. Doch eben mit «würden» und «wären» kommt man nicht weit. Insbesondere nicht, wenn man die bisherigen Duelle mit den Liechtensteiner betrachtet.
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Da steht der deutliche 4:0-Sieg des FCL im Februar zu Hause gegen Vaduz. Aber da stehen halt eben auch diese Saison die beiden 1:1-Unentschieden im Raum. In den Duellen mit Vaduz war oft viel Licht und Schatten im Spiel. Eine Halbzeit mal gut, eine mal weniger. So richtig überzeugt hat der FCL über 90 Minuten nie gegen Vaduz. Und dennoch, der FCL hat die Nase vorne im Vergleich. «Ja, wenn wir die Tabelle anschauen sind wir Favorit», sagt FCL-Verteidiger Martin Frydek. «Aber sie sind gefährlich, das haben sie diese Saison schon mehrmals gezeigt. Insbesondere ihre Standardsituationen sind sehr gefährlich».

Die Stärken der Liechtensteiner haben diese Saison schon andere zu spüren bekommen als der FCL. Vaduz spielt als Aufsteiger eine starke Saison, auch wenn sie aktuell auf dem Barrageplatz liegen. Auf Platz 8 und den FC Zürich haben sie gerade einmal zwei Punkte Rückstand. Bei noch 5 ausbleibenden Spielen. «Es kann noch viel passieren, es sind noch 15 Punkte zu vergeben», so Fabio Celestini. «Sion, Vaduz, Zürich und auch St. Gallen werden noch punkten. Wir auch, definitiv. Aber es ist eng und wird eng bleiben bis am Schluss.». Und dennoch weiss auch Fabio Celestini, dass der FCL mit einem Dreier gegen Vaduz die Abstiegs- und Barragesorgen ziemlich sicher hinter sich lassen könnte. Gewinnt der FCL, dann hätte man 9 Punkte Vorsprung auf den Barrageplatz. Den Ligaerhalt dürfte man sich dann wohl kaum noch nehmen lassen.

Joker Carl von Clausewitz?

Doch da ist er wieder, der Konjunktiv. «hätte» und «dürfte» sind Zukunftsmusik. «Die Liga ist eigentlich verrückt, das habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt», lacht Frydek. «Doch irgendwie macht es auch Spass, es geht immer um etwas, das ist gut». Und dass es immer um «etwas» geht scheint auch gut zu tun, denn so droht man nicht, den Fokus zu verlieren. Dass die Luzerner diesen Fokus immer im Blick haben, zeigen auch die Leistungen zuletzt. 7 Punkte aus 3 Spielen haben etwas Luft verschafft am Tabellenende. Insbesondere die beiden Heimsiege gegen Lausanne und Zürich taten gut.

Und mit diesem guten Gefühl soll nun auch gegen Vaduz der nächste Sieg eingefahren werden. Mit dem Gefühl und mit Carl von Clausewitz. Nein, dies ist kein neuer Stürmer in den Reihen des FCL. Carl von Clausewitz war unter anderem ein Militärwissenschaftler und er hat Fabio Celestini mit seinen Ansichten und Ideen geprägt. Oft zitiert der FCL-Trainer aus dem Buch des ehemaligen Generalmajors. «Glück oder Pech gibt es nicht, aber man kann sich den Glücksfaktor erkämpfen. Wenn man mehr macht als sein Gegner. Wenn man mehr vertraut in seine eigenen Stärken, in seinen Plan und seine Fähigkeiten, dann hat man am Schluss vielleicht den Glückfaktor.» So wie zuletzt gegen Lausanne und Zürich. «Ja da haben wir unser Glück erkämpft», so Celestini. «Die Gegner haben Fehler gemacht und wir waren da. Das ist der Glücksfaktor», schmunzelt er. Von nichts kommt nichts. Diese Tatsache ist nicht neu und sie ist auch nicht von Carl von Clausewitz. Und sie ist auch kein Konkjunktiv. Kein hätte, wäre, möchte … sondern einfach und klar.

Und genau so muss der FCL am Samstag (18.15 Uhr) beim Auswärtsspiel gegen Vaduz auftreten. Damit man nach Abpfiff sagen kann «Wir haben uns diesen Sieg verdient». Und nicht dass man da steht und sagen muss «wir hätten uns diesen Sieg eigentlich verdient, aber es hat leider nicht gereicht». Es war genug Konjunktiv für eine Saison bis jetzt. Zeit, dass sich der FCL wieder belohnt. Wie gegen St. Gallen, wie gegen Lausanne und auch wie gegen Zürich. Oder wie es Fabio Celestini so schön sagt: «Jetzt ist Moneytime!». Na dann, All-In lieber FCL, auf drei Punkte gegen Vaduz.

Das Spiel kann live verfolgt werden auf Radio Pilatus oder im Liveticker auf PilatusToday. Anpfiff ist um 18.15 Uhr.

veröffentlicht: 29. April 2021 17:13
aktualisiert: 29. April 2021 17:13
Quelle: PilatusToday

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