Dart-Sport

Kann man in der Schweiz Profi-Darter werden?

06.02.2021, 18:05 Uhr
· Online seit 06.02.2021, 18:01 Uhr
In Grossbritannien oder in Holland ist es einer der populärsten Sportarten überhaupt: Der Darts-Sport. Die besten Darter der Welt verdienen Millionen. Ist es auch in der Schweiz möglich Profi-Darter zu werden? Dies ist das grosse Ziel des Chamer Stefan Bellmont.
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Stefan Bellmont ist 31 Jahre alt, kommt aus Cham und spielt seit 14-15 Jahren Darts. Angefangen zu spielen, hat er in der Lehre als Koch. Er ging mit Kollegen auf ein Feierabendbier und hatte zum ersten Mal die Pfeile in der Hand. Kaum hatte er dann ein paar Mal gespielt, kamen die ersten Anfragen aus Vereinen. Und als er dann auch noch anfing am TV Darts-Matches zu gucken, packte es ihn endgültig und er fing an richtig hart zu trainieren. Die Coolness der Spieler, die Zuschauer, wie sie abgehen und die 180er, welche ins Board fallen: All das habe ihn einfach gepackt. Und deshalb sagt er auch mit voller Überzeugung:

Damit Stefan Bellmont dieses Ziel erreicht nimmt er vieles in Kauf.

Jobwechsel und Pensumreduktion

Für seine Karriere hat er extra den Arbeitsort gewechselt. Seit dreieinhalb Jahren arbeitet Stefan Bellmont in der Inbar in Inwil im Luzerner Seetal als Koch. Der Ort, an welchem er auch trainiert. Eine richtige Darthöhle.

Der Jobwechsel stellte sich für ihn als Glücksfall dar. Er konnte sein Pensum auf 60 Prozent reduzieren und ergatterte ein Sponsoring seines Arbeitgebers. Dank diesem kann er das gesamte Material in der Inbar gratis benützen und auch viel trainieren. Zwei bis drei Stunden am Tag tut er das, um möglichst häufig das Triple-20-Feld zu treffen. Die höchste Punktzahl, welche man mit einem Dart schiessen kann, also 60 Punkte. Maximal möglich mit drei Darts sind 180 Punkte. Was geht eigentlich einem Darts-Spieler durch den Kopf, bevor man einen Pfeil abwirft? Die Frage beantwortet Stefan Bellmont im Video und zeigt gleich auch, was er mit den Pfeilen draufhat.

Quelle: Marco Zibung

Erste internationale Erfolge

Das Training hat sich bisher ausgezahlt. Zwei Mal versuchte sich Stefan Bellmont bisher an der sogenannten Q-School. Über diese Quali-Turniere kann man sich für die wichtigste Turnierserie der Professional Darts Corporation (PDC) qualifizieren und eine Tour-Karte erhalten. Die PDC ist der wichtigste Welt-Darts-Verband. Allerdings hatte Bellmont zwei Mal keinen Erfolg. Das Positive: Wenn man an der Q-School nur schon mitspielt, ist man automatisch an der zweit wichtigsten Turnierserie der PDC zugelassen, der European Tour. Aber auch dort muss man sich zuerst für die jeweiligen Turniere qualifizieren, wenn man noch nicht zu den besten der Weltrangliste gehört. Genau dies hat Stefan Bellmont geschafft. Bereits drei Mal war er bei einem Turnier der European Tour dabei. Er ist der erste Schweizer Darts-Spieler, der sich überhaupt für ein solches Turnier qualifizieren konnte. Zwar verlor er immer gleich sein erstes Match. Die Erfahrungen aber sind Gold wert. Auch weil er plötzlich anstatt in einer Darts-Höhle, vor 5’000 bis 6’000 Zuschauern spielte. Obwohl er dies beim ersten Mal auf der grossen Bühne gar nicht realisierte. Es sei ihm in diesem Moment schlicht «too much» gewesen. Kopfsache halt. Ein Punkt, den Bellmont nicht vernachlässigt.

Mentaltraining dank Wegbegleiter

Seit gut einem Jahr geht Bellmont in ein Mentaltraining. Was aus seiner Sicht auch wichtig ist. Er betont nämlich:

Wenn man das nicht abrufen könne, merke man einen grossen Spielunterschied, so Bellmont weiter. Deshalb auch das Mentaltraining. Dieses macht er auch auf Empfehlung eines Wegbegleiters von sich.

Patrick Rey, 51 Jahre alt, ist gebürtiger Stansstader und spielt Darts seit bald 35 Jahren. Selber Profi werden, wollte er zwar nie und doch gelangen ihm schöne Erfolge. 2014 wurde er beispielsweise beachtlicher 17. an den offiziellen Europameisterschaften in Bukarest. Dies gelang ihm eben auch dank Mentaltraining. Das kommt jetzt auch Bellmont zugute, denn Bellmont hat den gleichen Mentaltrainer wie Rey. Die beiden Darts-Spieler pflegen eine gute Freundschaft und Rey unterstützt Bellmont mit hilfreichen Tipps. Wie eben das mentale Training:

Bellmont stimmt dem zu. In spielentscheidenden Momenten brodelt es richtig in ihm und er verliere manchmal die Konzentration. Genau an diesem Punkt kann Bellmont aber dank dem Mentaltraining arbeiten. Pfeile schiessen und mentales Training betreiben: Alles Sachen, welche Bellmont beeinflussen kann. Andere Faktoren kann Bellmont aber nicht selbst beeinflussen. Wie sieht es mit finanzieller Unterstützung aus? Inwiefern hat die Popularität des Darts-Sports in der Schweiz einen Einfluss? Alle diese Fragen beantworte ich in meiner Diplomarbeit, welche du hier hören kannst:

veröffentlicht: 6. Februar 2021 18:01
aktualisiert: 6. Februar 2021 18:05
Quelle: PilatusToday

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