Swiss League

Kloten gegen Olten: Ein Finalduell auf Augenhöhe

11.04.2022, 16:39 Uhr
· Online seit 11.04.2022, 16:10 Uhr
Kloten und Olten kämpfen ab Montag um den Aufstieg in die National League. Die Ausgangslage präsentiert sich völlig offen.
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Der Meister der Swiss League steigt zum zweiten und letzten Mal direkt auf – ab der kommenden Saison gibt es wieder eine Ligaqualifikation. Als finanzstärkster Verein der Liga ist für Kloten der Aufstieg quasi ein Muss, nachdem die Zürcher vor einem Jahr im Final gegen Ajoie (2:4) verloren haben. Mit Jeff Tomlinson wurde nach dem Scheitern ein Trainer geholt, der weiss, wie man in die National League aufsteigt. Der Deutsch-Kanadier schaffte dies 2018 mit den Rapperswil-Jona Lakers – in der Ligaqualifikation gegen ... Kloten.

Als Vorteil sieht er dies «nicht wirklich. Olten hat auch einen Trainerstab mit viel Erfahrung (Headcoach ist Meistertrainer Lars Leuenberger, die Red.). Letztendlich können wir nur zuschauen, müssen die Spieler auf dem Eis die Vorgaben umsetzen», sagt Tomlinson im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Kloten muss, Olten darf

Dass er mit seinem Team eigentlich nur verlieren kann, nimmt er nach aussen hin locker. «Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wir alle haben einen Fernseher und sehen, was gerade abgeht. Das ist Druck. Wir dagegen dürfen um die Meisterschaft kämpfen. Das ist ein schönes Gefühl. Von daher gilt es, mit Freude zu spielen, Druck führt zu Verkrampfung.»

Olten ist seit 1994 in der zweithöchsten Liga tätig. Der Verein hat sich finanziell wieder stabilisiert, nachdem er die Saison 2018/19 mit einem Verlust von 400'000 Franken abgeschlossen hat. Jedenfalls könnte die National League gestemmt werden. Lars Leuenberger formuliert die Ausgangslage gegenüber Keystone-SDA folgendermassen: «Wir dürfen und können aufsteigen, müssen aber nicht. Wir sind der Herausforderer.» Es sei schön, im ersten Jahr «unserer Mission» schon so weit zu sein.

Während die Solothurner 36 von 50 Partien in der Qualifikation gewannen, siegte Kloten gar 41 Mal. In den fünf Direktduellen setzten sich viermal die Zürcher Unterländer durch. «Ein Final ist immer etwas Anderes», misst Leuenberger der negativen Bilanz wenig Bedeutung zu. Olten führte die Rangliste lange an, dass die Differenz zu Kloten am Ende 14 Punkte betrug, ist auf eine Baisse mit sieben Niederlagen in neun Partien zurückzuführen. «Uns fehlte die Breite, um die Pace durchzuziehen», sagt Leuenberger. «Es tut jedoch gut, wenn es mal nicht so läuft, wie man das gerne hätte, man über die Bücher gehen, wieder demütig werden muss.»

Wohl enge Serie

Die Zahlen verdeutlichen es, es ist eine logische Final-Affiche. Allerdings mussten beide Teams im Halbfinal hart kämpfen, Kloten verlor gegen Thurgau ebenso zweimal wie Olten gegen La Chaux-de-Fonds. Genau darum geht es aber, denn nur wer die Fähigkeit besitzt, mit Widerständen umzugehen, kann auch erfolgreich sein. Umso mehr in einer Serie, in der sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe befinden. «Ich gehe davon aus, dass die Serie über sechs oder sieben Partien geht», sagt Tomlinson. «Das Mentale wird eine grosse Rolle spielen. Lasst uns endlich anfangen.» In die gleiche Richtung äussert sich Leuenberger: «Details werden entscheiden. Wer weniger Fehler macht, hat gute Chancen, den Final zu gewinnen.»

Da sowohl Kloten als auch Olten aufstiegsberechtigt sind, ist klar, dass die National League nächste Saison 14 Mannschaften umfassen wird, was dazu führt, dass jedes Team neu sechs statt vier Ausländer einsetzen darf - bei 13 Equipen wären es deren fünf gewesen. Die Qualifikation besteht weiterhin aus 52 Runden, wobei nun je vier Vollrunden ausgetragen werden. Es braucht keine regionalen Gruppen mehr, um die Anzahl der Begegnungen zu erhöhen.

veröffentlicht: 11. April 2022 16:10
aktualisiert: 11. April 2022 16:39
Quelle: sda

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