Luzerner Kunstturnerin Ariella Kaeslin outet sich
Ihre Liebe zu Frauen wolle sie offen leben, erzählt die Luzernerin im Gespräch mit dem «Tagesanzeiger». «Ich möchte auch nicht noch einmal gefragt werden, ob ich wieder einen Freund habe, nur weil die Leute nicht wissen, dass ich doch jetzt eine Freundin habe. Würde ich einfach nicht darüber reden, käme mir das vor wie lügen», sagt sie.
Doch der Umgang mit ihrem «neuen» Ich, dem Ich, das sie jetzt der Gesellschaft zeigen will, ist nicht immer einfach. Sie erzählt davon, wie sie gehemmt sei, wenn jemand sie erkenne, wie sie ihrer Freundin die Hand nicht mehr gebe, sie nicht mehr umarme oder sich manchmal sogar ein wenig von ihr entferne.
«Es ist so lange Thema, bis es kein Thema mehr ist. Ich möchte mich nicht verstecken. Würde ich einfach nicht darüber...
Gepostet von Ariella Kaeslin am Freitag, 9. April 2021
Kaeslin hatte auch Beziehungen mit Männern, sagt sie, sogar ausnahmslos gute Beziehungen. Doch rückblickend erkenne sie ein paar Anzeichen, dass sie vermutlich schon länger beide Geschlechter anziehen würden.
Zum Grund, warum sie jetzt öffentlich zu ihrer Sexualität steht, sagt Kaeslin: «Eine andere lesbische Sportlerin sagte zu mir: ‹Es ist so lange Thema, bis es keines mehr ist.› Da war mir klar, dass ich mich als öffentliche Person auch öffentlich outen muss, sonst werde ich meine Liebe zu einer Frau nie in Freiheit leben können. Aber ich habe auch Angst. Ich fürchte mich davor, dass die Leute denken, ich würde mich unnötig aufspielen.»