Nationale Dachverbände wenden sich gegen das IOC
Für Thomas Bach, den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, kommt eine Verschiebung oder Absage der Olympischen Spiele weiter nicht infrage. «Eine Absage wäre die am wenigsten faire Lösung. Sie würde den olympischen Traum von 11'000 Athleten aus 206 Nationalen Olympischen Komitees und dem IOC-Flüchtlingsteam zerstören», sagte der 66-jährige Deutsche am Samstag in einem Interview mit dem Südwestrundfunk SWR.
Seitens der nationalen Komitees beginnt der Rückhalt für Tokio 2020 indes zu bröckeln. Hatten am letzten Dienstag noch alle angeschlossenen nationalen Komitees den Entscheid des vorläufigen Abwartens bei einer Abstimmung gestützt, sprachen sich inzwischen unter anderem die Dachverbände von Norwegen, Slowenien und Brasilien für eine Verschiebung aus. Auch von Sportverbänden wie den US-Leichtathleten und -Schwimmern kam ein solcher Aufruf.
Die Olympischen Spiele in Tokio sollten am 24. Juli eröffnet werden und bis zum 9. August dauern. Verschiedene Viren-Experten halten eine Durchführung in diesem Sommer aufgrund der Corona-Krise für unrealistisch. Auch auf Athleten-Seite ist die Skepsis gross.