Eishockey-WM

Schweizer Torfestival gegen Belarus

30.05.2021, 17:37 Uhr
· Online seit 30.05.2021, 15:07 Uhr
Die Schweizer Eishockey-Nati reagiert eindrücklich auf die 1:4-Niederlage gegen Russland. Sie lässt dem Tabellenschlusslicht Belarus keine Chance und fegt die Weissrussen gleich mit 6:0 vom Eis.
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Was bedeutet dieser vierte Schweizer Erfolg im sechsten Spiel an der WM in Lettland? Die Schweizer dürfen die Planung für die Viertelfinals langsam vorantreiben. Zur sicheren Qualifikation fehlt bloss noch ein Punkt. Die Schweizer bestreiten ihr letztes Vorrundenspiel am Dienstagmittag gegen Aussenseiter Grossbritannien. Und womöglich steht das sichere Weiterkommen schon vorher fest: Wenn Schweden in einem der nächsten zwei Spiele (gegen die Slowakei und Russland) einen Punkt abgibt – oder wenn Tschechien gegen Dänemark nicht gewinnt.

Aber rechnen wollen die Schweizer nicht. Und sie müssen es auch nicht. Die Verfassung, in der sich die Eisgenossen präsentieren, verspricht am Dienstag gegen Grossbritannien den nächsten Sieg. Auch der Blick und die Erwartungen über die Vorrunde hinaus verheissen einiges. Die Schweizer wurden übers Wochenende nicht müde zu betonen, wie heiss sie  auf eine Revanche gegen die Russen sind, gegen die sie am Samstag in einer Partie auf Augenhöhe am Ende unglücklich 1:4 verloren.

Am Sonntag wurde schnell klar, dass diese zweite Niederlage an der WM für die Partie gegen Belarus keine Nachwehen verursacht hatte. Die Schweizer starteten furios in die Partie. Auf den ersten Puckverlust reagierten sie mit einem umgehenden Pressing, woraus ein Scheibengewinn in der gegnerischen Zone resultierte. Nach nur 36 Sekunden schoss Christoph Bertschy zum 1:0 ein.

Auch im zweiten Abschnitt erwischten die Schweizer mit dem 3:0 von Sven Andrighetto nach 69 Sekunden einen Blitzstart. Schon nach 32 Minuten und dem fünften WM-Tor von Gregory Hofmann (zum 4:0) gab es über den Sieger der Partie keine offenen Fragen mehr. Zwei Goals, das 2:0 und das 5:0, gelangen Joel Vermin. Vermin erzielte an Weltmeisterschaften bislang fünf Tore, vier gegen Belarus.

Es imponierte, wie die Schweizer die Weissrussen konzentriert vom Eis arbeiteten. Sie spielten mit dem Gegner Katz und Maus. Sie überzeugten in der Offensive. Und obwohl dieses Offensivspiel gegen Schweden (0:7) und Russland (1:4) nicht funktioniert hatte, erzielten die Schweizer in Riga bislang sogar mehr Tore als alle anderen Teams der Gruppe A, auch mehr als die Russen.

Aber auch in der Defensive arbeiten die Schweizer vorbildlich und mit grossem Elan. Aus diesen Qualitäten resultierte der problemloseste Sieg gegen Belarus seit elf Jahren. Vor den Olympischen Winterspielen in Vancouver, damals noch unter Ralph Krueger, gewann die Schweiz in Winnipeg gegen die Weissrussen 6:2 und führte damals nach 15 Minuten 3:0 und nach 38 Minuten 6:1.

Seither resultierten an Titelkämpfen zwar meistens Siege gegen Weissrussland, aber diese mussten hart erarbeitet und erdauert werden. Vor drei Jahren in Dänemark siegten die Schweizer nach einem 1:2-Rückstand 5:2. Beim 3:0 in Paris 2017 stand es nach 36 Minuten erst 1:0. 2014 in Minsk führten die Schweizer zweimal und verloren 3:4. Und bei den Titelkämpfen in Finnland (2012) und Schweden (2013) standen die Partien Mitte Schlussdrittel noch unentschieden.

veröffentlicht: 30. Mai 2021 15:07
aktualisiert: 30. Mai 2021 17:37
Quelle: sda

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