Ski alpin

Die Mission Gold steht Lara Gut-Behrami noch bevor

· Online seit 01.02.2021, 16:45 Uhr
Lara Gut-Behrami gewinnt innert einem Monat vier Super-G in Serie und katapultiert sich im Hinblick auf die WM in ihrer erfolgreichsten Disziplin zur absoluten Topfavoritin.
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Nach dem souveränen Triumph auch im zweiten, auf Montag verschobenen Super-G in Garmisch-Partenkirchen rückt für Lara Gut-Behrami die Mission Gold ins Zentrum. In einer Woche beginnen in Cortina d'Ampezzo die Weltmeisterschaften. Die Kombination am nächsten Montag lässt sie links liegen. Auf die Slalom-Ski werde sie sich sicher nicht begeben, so die Tessinerin vor einigen Tagen in Crans-Montana.

Vielmehr gilt ihr Fokus zum WM-Auftakt ganz dem Super-G am zweiten Tag. In diesem Rennen kann es - nach den Resultaten zuletzt umso mehr - nur eine Favoritin geben: Lara Gut-Behrami. Was die ehemalige Gesamtweltcupsiegerin in den letzten Tagen und Wochen bei verschiedensten Bedingungen und in drei verschiedenen Disziplinen in den Schnee gezaubert hat, lässt auch gar keinen anderen Schluss zu.

Gerade der Super-G, wo man bei hohem Tempo intuitiv die richtigen Entscheide treffen und die enge und schnelle Linie finden muss, ist bestens auf ihre Fähigkeiten zugeschnitten. Die mittlerweile 30-fache Weltcupsiegerin nahm in dieser Disziplin ihren Konkurrentinnen zuletzt die Zehntel gleich bündelweise ab.

Nun erhält Gut-Behrami kommende Woche auf der Piste Olimpia delle Tofane, auf welcher sie im Weltcup schon zwei Super-G und eine Abfahrt gewonnen hat, die Gelegenheit, ihre bereits jetzt herausragende Karriere an Titelkämpfen zu vergolden. Es geht - auch wenn sie das selbst öffentlich nie erwähnen oder gar eingestehen würde - für die erfolgreichste Schweizerin seit Vreni Schneider mehr als 13 Jahre nach ihrem Debüt auf oberster Stufe um das Beseitigen des wohl grössten Makels im Palmarès.

Zwar jubelte die Tessinerin schon 2009 in Val d'Isère, bei ihrer ersten WM-Teilnahme und mit noch nicht einmal 18 Jahren, zweimal ausgelassen vom Podest. Vier weitere Medaillen sollten folgen, darunter 2014 Bronze in der Olympia-Abfahrt. Doch die Krönung blieb Gut-Behrami bislang immer verwehrt. Am knappsten verpasste sie den so lange schon ersehnten Gold-Gewinn in Sotschi. Ein Zehntel nur fehlte ihr zum ex-aequo siegreichen Duo Dominique Gisin/Tina Maze.

Mit 29 Jahren - nach einer längeren Phase, in welcher sie auch wegen eines im Februar 2017 zugezogenen Kreuzbandrisses nur sporadisch Glanzlichter setzen konnte - hat Gut-Behrami zu ihrer absoluten Bestform zurückgefunden. Vier Super-G-Siege in diesem Winter bringen der Tessinerin nun nicht nur die Rolle der Topfavoritin für den WM-Super-G und mit allergrösster Wahrscheinlichkeit die kleine Kristallkugel für den Disziplinensieg ein.

Auch im Kampf um den Gesamtweltcup präsentieren sich die Perspektiven von Gut-Behrami, die in Abfahrt und Riesenslalom nun ebenfalls wieder regelmässig Spitzenplatzierungen erbringt, aussichtsreich. Nur noch 42 Punkte beträgt ihr Rückstand vor dem letzten Saisondrittel auf Petra Vlhova. Die Slowakin startete mit drei Siegen und zwei dritten Plätzen in den ersten fünf Rennen fulminant in den Winter. Nachdem sie im Januar zwischenzeitlich etwas müde gewirkt hatte, überraschte Vlhova in Garmisch im letzten Weltcuprennen vor der WM mit dem 2. Rang, ihrem ersten Podestplatz in der Disziplin Super-G.

Gut-Behrami ihrerseits drehte mit Fortlauf der Saison enorm auf. Sie gewann seit Beginn des Jahres bei zehn Starts viermal und stand zwei weitere Male auf dem Podest. Pro Rennen ergibt dies in dieser Phase den ausserordentlich hohen Durchschnitt von fast 69 gewonnenen Punkten.

Egal ob WM oder Gesamtweltcup, die Protagonistin selbst mochte nicht weit nach vorne blicken. Sie freue sich auf die WM und fühle sich wohl, so Gut-Behrami im SRF-Interview. «Aber jedes Mal, wenn man am Start steht, ist es wieder eine andere Geschichte und muss man sich wieder neu bestätigen. Deshalb freue ich mich jetzt erst einmal, dass ich ein paar Tage zu Hause abschalten und mich erholen kann.»

veröffentlicht: 1. Februar 2021 16:45
aktualisiert: 1. Februar 2021 16:45
Quelle: sda

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