Skicross

Mit Anpassungsfähigkeit zum Erfolg

· Online seit 15.12.2020, 10:20 Uhr
Mit den Sprintrennen in Arosa startet die Skicross-Elite in die neue Weltcup-Saison. Aufgrund des Coronavirus lautet das Kredo der Saison: akzeptieren und adaptieren.
Anzeige

In Vorbereitung auf die letzte Saison waren die Schweizer Skicrosser eigentlich fündig geworden. In Schweden hatte das Team um Nationalcoach Ralph Pfäffli einen neuen Trainingsstandort entdeckt, nachdem zuvor jahrelang das österreichische Pitztal angefahren worden war. «Schweden war der richtige Entscheid», sagte Pfäffli vor Jahresfrist über die geografische Neuausrichtung, bekräftigte damit seine Hoffnung, eine längerfristige Vorbereitungslösung gefunden zu haben. Nur ein Jahr später ist der schwedische Zauber schon verflogen.

Aufgrund eines akuten Schneemangels konnte der Schweizer Skicross-Tross das im Norden geplante Trainingslager nicht durchführen, statt nach Idre Fjäll reisten die Schweizer erst nach Saas-Fee und dann nach Laax. Im Freestyle-Mekka Graubündens wurde kurzerhand ein Cross-Parcours gebaut, der den Schweizern für den zweiten Trainingsblock zur Verfügung stand. Gemäss Ralph Pfäffli ging der Notplan perfekt auf. «Wir haben in Laax wohl so gut trainiert, wie noch nie irgendwo», so der Nationaltrainer der Skicrosser. In den Vorjahren habe man nach Abbruch des Trainingszentrums in Saas-Fee immer Mühe bekundet, perfekte Bedingungen für einen zweiten Block zu finden. «Nun haben wir es in diesem Jahr selber in die Hand genommen.»

Die Gegebenheiten akzeptieren und die Dinge in die Hand nehmen, die man beeinflussen kann. Davon wird diese spezielle Saison handeln, die bereits mit Verspätung gestartet wird. Dass am Dienstag und Mittwoch Arosa zum Handkuss der Saison-Ouvertüre kommt, ist dem Wetter geschuldet und nicht Corona, das ebenfalls wie ein Damoklesschwert über dieser Sportart und ihrer Athleten hängt. Die Freestyle-WM in China hat wegen der Pandemie bereits abgesagt werden müssen. Ob die Skicrosser ihre Titelkämpfe anderswo austragen können, ist ungewiss.

So bilden für die standesgemäss schlagkräftige Schweizer Equipe die Heim-Auftritte zum Auftakt im Nachtrennen von Arosa und beim Saisonfinale in Veysonnaz zumindest vorläufig die Höhepunkte. In Arosa standen mit Alex Fiva (3.) und Fanny Smith (2.) vor Jahresfrist zwei Schweizer Athleten auf dem Podest, der Gesamtweltcup-2. Ryan Regez war nur von einem Sturz zu bremsen gewesen. Revanchegelüste hegt der 27-jährige Berner Oberländer, der in diesem Jahr die Kristallkugel für den Gesamtweltcup anpeilt, deshalb aber nicht. Regez sagt: «Ich schaue in diesem Jahr einfach, dass ich vorne wegfahren kann und nicht in Zweikämpfe muss.» Akzeptiert und adaptiert.

veröffentlicht: 15. Dezember 2020 10:20
aktualisiert: 15. Dezember 2020 10:20
Quelle: sda

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch