SRF-Zahlen: Schweizer TV-Publikum ist fussballfaul
168'000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten vor der Pandemie im Durchschnitt das Super-League-Sonntagsspiel auf SRF, während des Shutdowns waren es nur noch 122'000, wie das Schweizer Fernsehen gegenüber den Zeitungen von CH Media bekanntgibt. Das entspricht einem Rückgang um 27,4 Prozent.
Untersucht wurden 14 beziehungsweise 15 Partien zwischen September und Februar in den beiden Saisons 2019/20 (vor Corona) und 2020/21 (während Corona).
«Geisterspiele lösen bestimmte Leere aus»
Der genaue Grund für den Rückgang ist unklar. Susan Schwaller, Chefredaktorin von SRF Sport, sagt: «Klar, im Lockdown hat der Sport den Menschen gefehlt. Aber je länger die Pandemie dauerte, desto mehr sind andere Bedürfnisse in den Vordergrund gerückt.» Hinzu komme, dass auch in Fernsehübertragungen die Atmosphäre des «echten» Fussballs fehle. Claudius Schäfer, Chef der Swiss Football League, sieht es ähnlich: «Geisterspiele lösen sicherlich eine bestimmte Leere aus.»
Blue: «Positiver Trend»
Während SRF pro Runde jeweils nur eine Begegnung zeigt, können bei Blue alle Spiele des Lieblingsclubs geschaut werden. Auf Anfrage von CH Media sagt der Bezahlsender: «Entgegen der Tendenz bei SRF beobachten wir einen positiven Trend.» Genaue Zahlen nennt Blue allerdings nicht.
(red.)