«True Crime»-Dokumentarreihe

«Den Schädel hat man gefunden, aber nichts anderes»

15.06.2022, 09:58 Uhr
· Online seit 15.06.2022, 05:54 Uhr
Ein Dreifachmord, eine verschwundene Mutter, ein ermordeter Ehemann – In fünf Folgen rollt oneplus die berüchtigtsten Verbrechen der Schweiz nochmals auf. In der ersten Episode dreht sich alles um Heike Bilkei, die 1996 spurlos verschwand.

Quelle: CH Media / oneplus

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Was ist da nur passiert? Diese Frage stellt sich bei gewissen Kriminalfällen die ganze Welt. Auch in der Schweizer Geschichte gibt es dunkle Kapitel. In der fünfteiligen Serie «Auf der Spur - die dunkelsten Verbrechen der Schweiz» rückt der Streamingdienst oneplus diese Fälle wieder ins Licht. In Gesprächen mit den damaligen Ermittlern, DNA-Biologen und Rechtsmedizinern werden die Fälle neu ergründet.

Eine Reise in die Vergangenheit

In der ersten Folge wird der Fall rund um die Dübendorferin Heike Bilkei neu aufgerollt. Eine 32-jährige Mutter, die 1996 spurlos verschwand. Erst ein Jahr später wurden ihre sterblichen Überreste gefunden und ihr Ehemann schuldig gesprochen. Die damaligen Beamten bezeichnen den Fall unter anderem als «den grössten Fall, den sie je hatten» und Peter Weber von der Kantonspolizei Zürich beschreibt die Zeit als «einfach verrückt». Auch Foto- und Videomaterial aus dem Archiv wird gezeigt. Kinderlachen, Familienfotos und Ermittler, die noch immer Gänsehaut kriegen, wenn sie die alten Akten in den Händen halten.

Wer waren die Bilkeis?

Angefangen hat alles 1983 als der ungarische Tierarzt Gabor Bilkei die 19-jährige Heike kennenlernt. Gabor Bilkei war damals verheiratet und Heike mit einem Jungen aus dem Sportverein liiert. Durch den Altersunterschied von 20 Jahren lassen sich beide nicht beeindrucken. Nachdem Gabor seine Frau verlässt, heiraten er und Heike und bekommen zwei Kinder.

Vermisstenmeldungen und Blutspuren

Jahre später, 1996, verliebt sich Heike in einen anderen Mann. Ihr Gatte erfährt von der Liebelei und Heike zieht vorerst in die Ferienwohnung in Emmetten NW. Was dann geschieht, ist bis heute nicht vollends geklärt. Die Zweifachmutter verschwindet im April 1996 spurlos. Eine Freundin meldet Heike als vermisst. Die ermittelnden Personen verdächtigen als Erstes den Ehemann. Trotz Blutspuren in der Ferienwohnung, die verwischt worden waren, reichen die Beweise nicht aus, um den Tierarzt anzuklagen. Bilkei wird aus der Haft entlassen.

Heike ist tot

Ein Jahr später wird in einem Waldstück bei Hinwil ein Schädel von einem Spaziergänger gefunden. Wie die Untersuchung des Gebisses ergab, handelt es sich dabei um die sterblichen Überreste von Heike Bilkei. Der Schädel weist Schussverletzungen auf. Wie Weber von der Kantonspolizei sagt: «Den Schädel hat man gefunden, aber nichts anderes».

Die Einschusslöcher passen zu einer von mehreren Waffen, die bei ihrem hinterbliebenen Ehemann sichergestellt werden konnten und Bilkei wird erneut festgenommen. In einem aufsehenerregenden Indizienprozess wird Gabor Bilkei 1999 wegen Mordes an seiner Frau zu vierzehn Jahren Haft verurteilt.

Nervenaufreibender Prozess

Für den damaligen Staatsanwalt Pius Schmid war es einer seiner schwierigsten Fälle, wie er in einem Beitrag von «TeleZüri» 2016 erzählt. Der Prozess dauerte fünf Wochen, 136 Zeugen wurden befragt und 50 Ordner mit Akten gefüllt. «Er war ein sehr intelligenter Angeklager. Er hat mir nichts geschenkt, ich ihm aber auch nicht», sagte Schmid.

Quelle: TeleZüri

Gabor Bilkei beteuerte auch nach seiner Freilassung im Jahr 2006 seine Unschuld, heiratete ein drittes Mal und starb 2015 an Krebs.

Die erste Folge von «Auf der Spur – die dunkelsten Verbrechen der Schweiz» läuft am Mittwoch, 15. Juni, exklusiv auf dem Schweizer Streaming-Dienst oneplus. Jeden Mittwoch erscheint eine neue Folge.

veröffentlicht: 15. Juni 2022 05:54
aktualisiert: 15. Juni 2022 09:58
Quelle: Today-Zentralredaktion

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