«Unterwegs» in Vitznau

«Der Frosch fühlt sich ein bisschen an wie ein Poulet»

· Online seit 16.04.2023, 18:30 Uhr
Moderator Damian Betschart ist in Vitznau unterwegs. Tausende Amphibien, 14'000 Granaten und 300 Meter Modelleisenbahn-Schienen erwarten ihn dort.

Quelle: Tele 1

Anzeige

Jeweils im Frühling suchen Tausende Kröten und Frösche den Weg von der Rigi an den Vierwaldstättersee. Damit die Amphibien auf der Hauptstrasse nicht überfahren werden, gibt es seit Jahren Schutzmassnahmen für die Tiere.

Bruno Ringeisen ist einer von vielen, welche Jahr für Jahr freiwillig Zeit und Leidenschaft in die Tiere investieren: «Ich hatte früher ein Baugeschäft und durfte damals die ersten Schutzmassnahmen für die Tiere umsetzen, so entstand mein Interesse.» Bei strömendem Regen und niedrigen Temperaturen sind heute nur rund zehn Kröten im Erdloch, manchmal sind bis zu 200 Tiere auf einmal im Kessel.

Weil es allerdings in der Höhe immer wieder kalt war, sind die Kröten in diesem Jahr eher spät dran. Moderator Damian Betschart hat keine Berührungsängste: «Der Frosch fühlt sich bisschen an wie ein Poulet – ausser, dass er noch warm ist und sich bewegt.» Nachdem die Kröten eingesammelt und gezählt wurden, bringen sie Bruno Ringeisen und Damian Betschart an den Vierwaldstättersee zum Laichen. «Hier warten die Männchen nun, bis ein Weibchen kommt. Wenn eines da ist, dann beginnt das Rennen.»

Granaten und Operationssaal in der Festung Vitznau

Ein Rennen gegen die Zeit glaubte man auch während des 2. Weltkrieges anzutreten. Zwischen Dezember 1940 und März 1941 wurde die Festung Vitznau in den Berg gebohrt: «Gottseidank wurde sie nie für den Ernstfall gebraucht», erzählt Josef «Sepp» Odermatt. Vor rund 20 Jahren gründete man einen Verein und übernahm die Festung für touristische Zwecke. Heute macht Sepp Odermatt Führungen: «Das Militär war eigentlich nie meine Leidenschaft, aber die Geschichte dazu fasziniert.»

Auch Damian Betschart ist fasziniert von diesem gewaltigen Bau und den rund 14'000 Granaten, welche Platz finden in der Festung. Im Operationssaal wird dem Moderator dann allerdings schon ein wenig mulmig: «Auch wenn man hier nie operierte, grundsätzlich wäre man ausgerüstet gewesen?» Sepp Odermatt lacht: «Ja, der Operationssaal ist noch im Originalzustand, das Opium und Morphium haben sie aber mitgenommen». In der Festung gibt es regelmässig Führungen für Interessierte und auch für Polterabende oder gar Hochzeiten kann die Festung gebucht werden.

Damian kommt bei den «Hobbybähnlern» nicht mehr aus dem Staunen

Gesellig geht es auch beim Vitznauer Eisenbahnclub zu und her: Hier treffen sich regelmässig mehrere «Hobbybähnler» und frönen in einem kleinen Keller ihrer Leidenschaft: «Wir haben rund 300 Meter Gleis verbaut auf acht Stockwerken», erzählt Urs Steiner. Jeder und jede hat seine Aufgaben. Thomas arbeitet heute an einem Lichtsignal, Sabrina verlegt «Schotter» und Urs selbst ist für die Landschaft zuständig.

«Wir arbeiten seit 2009 an diesem Projekt. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, wenn die ganze Anlage fertig ist.» Davon ist man in Vitznau derzeit noch weit entfernt. Natürlich lässt es sich Damian Betschart nicht nehmen und stellt sich hinter das Steuerpult. Mit weit geöffnetem Mund taucht er ein in die Welt der Modelleisenbahn.

veröffentlicht: 16. April 2023 18:30
aktualisiert: 16. April 2023 18:30
Quelle: Tele 1

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch