Haustierfutter

Deshalb sollte dein flauschiger Gefährte mehr Insekten fressen

· Online seit 13.04.2020, 11:18 Uhr
Der Insektenhype kam, sah und verpuffte. Zu teuer und zu eklig – so das Fazit. Wenn schon keine Sechsbeiner auf dem Teller der Schweizer landen, dann zumindest in den Näpfen der Haustiere. Gerade Tierärzte sehen in der Insektennahrung grosses Potenzial für Hunde und Katzen.
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Insekten werden vorerst unseren Fleischkonsum nicht reduzieren. Der Ekel lässt sich nicht abstreifen, die Preise sind zu astronomisch angesetzt, als wären Insekten Gourmetkost. Für Menschen bleiben die Mehlwürmer, Heuschrecken und Grillen ein Experiment.

Für viele Tiere sind sie aber eine unverzichtbare Eiweissquelle – wie für unsere exotischen Freunde im gleichen Haushalt. Reptilien, Spinnen und andere Insekten können nicht ohne. Aber auch für Hunde und Katzen kann Insektenkost ein Vorteil sein.

Vorteile von Insektenfutter

Insekten sind eine leicht verdauliche, hochwertige Proteinquelle und für Katzen und Hunde genauso geeignet wie für uns Menschen. Die Idee, unseren Haustieren Grillen und Heuschrecken aufzutischen ist zukunftsträchtig. Insekten schonen die Umwelt und brauchen weniger Ressourcen.

Vor allem seien Insekten interessant für Besitzer, die sich selber vegetarisch oder vegan ernähren. «Meist können sie mit einem Insektenfutter besser umgehen, als mit dem Gedanken, dass ihre Haustiere Fleisch oder Fisch fressen», sagt Claudia Nett, Spezialistin für Veterinärdermatologie und Hunde- und Katzenernährung.

«Einen weiteren Vorteil sehe ich bei Futtermittelallergikern, die eine Ausschlussdiät machen müssen.» Zurzeit sei in der Schweiz eine Ausschlussdiät auf Basis von Hermetia illucens (Soldatenfliegen) auf dem Markt.

Gesünder als Poulet

Insekten seien auch gesünder als ein Steak oder als Pouletfleisch. «Insekteneiweiss ist weniger anfällig für eine bakterielle Kontamination oder Antibiotikarückstände», so Nett. Gerade Pouletfleisch verderbe sehr leicht und sei öfters auch mit Bakterien kontaminiert.

Aufklärung nötig

Gerade Besitzer, die sich selbst vor Insekten ekeln, könnten auch die Idee abstossend finden, die vierbeinigen Familienmitglieder damit zu füttern. Für Claudia Nett ist klar: «Es braucht deshalb sicherlich etwas mehr Aufklärung als bei einem herkömmlichen Futtermittel.» Aber solange Hunde und Katzen das Futter gerne fressen würden, sei das kein grosses Thema.

Ein anderes Problem sei die steigende Nachfrage bei noch zu geringer Nachlieferung und Nachzucht von Insekten. «Die Nachzucht der Insekten scheint teilweise Probleme zu machen, sodass dann die regelmässig Auslieferung nicht immer gewährleistet ist.»

veröffentlicht: 13. April 2020 11:18
aktualisiert: 13. April 2020 11:18
Quelle: PilatusToday

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