Theater zu Luzerner Attentat: «Wir wollten als Gruppe zusammenstehen»
Quelle: PilatusToday
Der Autor Dominik Busch erlebte die Situation damals hautnah mit. Er war Teil des Luzerner Chors, der für eine Woche im Appenzell geprobt hatte. Kurz vor dem geplanten Konzert erfuhr ein Chormitglied, dass ihre Tochter Opfer eines Amoklaufs wurde und verstorben ist. Deshalb spielt der Chor im Stück von Busch eine zentrale Rolle. «Durch den Schock des Attentats haben wir eine Vereinzelung erlebt. Jeder und jede war mit den eigenen Gedanken beschäftigt» beschreibt Busch den Moment. Als sie sich dann später trafen, habe man sich dazu entschieden, das Konzert durchzuführen.
Ausschnitte aus dem Tagebuch
Doch wie reagiert man auf so eine Schreckensnachricht? Davon handelt das Theaterstück «Der Chor», das im Auftrag Luzerner Theaters von Domink Busch geschrieben wurde. Dafür hat er Gespräche von Beteiligten sowie Ausschnitte aus dem Tagebuch der Mutter eingeflochten.
Für den eigens kreierten Chor wurde im Voraus die Musik komponiert, wie der Musiker Alexander Xell Dafov in der Audioeinführung des Stücks erzählt. Dabei musste er sehr intuitiv vorgehen, weil damals noch keine Stückfassung vorhanden war. Umso grösser war die Herausforderung, die szenische Arbeit mit der musikalischen zu verknüpfen.
Zusammenstehen, statt auseinandergehen
Die Inszenierung spielt mit stimmungsvollen Bildern, berührenden Dialogen und melancholischen chorischen Elementen. Der Chor nimmt dabei eine künstlerische Komponente ein, die sich zusammen mit dem Schauspiel zu einem Ganzen zusammenfügt.
«Wir wollten zusammenstehen als Gruppe», sagt Busch zur Intention des Stücks. Aus diesem Grund passt die Geschichte in die heutige Zeit – die Menschen müssen wieder zusammenfinden.
Die Inszenierung «Der Chor» wird noch bis am 9. April 2022 im Luzerner Theater gespielt.
(hch)