Nachhaltigkeit

Auf was du beim Waschen achten kannst

31.01.2022, 15:42 Uhr
· Online seit 29.01.2022, 06:20 Uhr
Pulver, Streifen, Kugeln oder Kastanien: Es gibt unzählige Waschmitteloptionen, aber nicht alle sind ökologisch. Doch nicht nur das Waschmittel machts aus, sondern auch auf die richtige Dosierung kommt es an, um umweltschonend zu waschen.
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Nachhaltiger zu leben, ist das Gebot der Stunde. Doch nicht nur bei Essen oder Kleidung spriessen ökologische Labels aus dem Boden. Auch im Haushalt, zum Beispiel beim Wäschewaschen, gibt es immer mehr Alternativen. Das klassische Waschmittel enthält viele Chemikalien und hat einen hohen CO2-Ausstoss. Dies soll bei den neuen Optionen besser sein.

Herkömmliches Waschmittel

«Waschmittel sind grundsätzlich schlecht für die Umwelt», sagt Tobias Ammann von der Umweltberatung Luzern. Ob in Pulverform, flüssig oder als Tabs spielt dabei keine Rolle. «Ausschlaggebend für den Grad der Umweltbelastung ist die Dosierung», betont Ammann. Waschmittel wird oft überdosiert, obwohl schon sehr kleine Mengen zur Reinigung ausreichen.

Aber auch die Bestandteile der einzelnen Waschmittel sind entscheidend. Herkömmliche Waschmittel sind auf jeden Fall umweltschädlicher als Bio-Waschmittel. Aber: «Öko ist nicht immer gleich öko», betont Ammann. Auch hier gibt es grosse Unterschiede. Deshalb sollte man auf Zertifizierungen achten, Artikel mit kurzen Transportwegen wählen und Waschmittel mit möglichst wenig Inhaltsstoffen kaufen. In Bioläden lassen sich die Waschmittel oft nachfüllen, was wiederum Verpackung reduziert.

Wer trotzdem nicht auf klassisches Waschmittel verzichten möchte, kann mit folgenden Tipps die Umwelt etwas schonen:

Neue Alternativen auf dem Vormarsch

Sie sehen aus wie weisse, parfümierte Servietten, die man mit in die Waschtrommel gibt. Waschstreifen versprechen, ohne Abfall, biologisch abbaubar und einfach in der Handhabung zu sein. Die Streifen beinhalten weniger Inhaltsstoffe und benötigen weniger Energie für den Transport.

«Der positive Effekt scheint vor allem darin zu liegen, dass die Streifen weniger Waschmittel einsetzen», sagt Ammann. Oft fällt dies jedoch nicht ins Gewicht: Die heutigen Kleiderverschmutzungen sind meist gering und neuere Waschmaschinen kompensieren kleine Dosierungen. «Die Waschstreifen verpacken diese Erkenntnis in eine neue, oft überteuerte Form», so Ammann. Ein ähnliches Ergebnis hätte man auch, wenn man normale Waschmittel um die gleiche Menge reduzieren würde. Ein grosser Nachteil: in Waschstreifen fehlen wichtige Inhaltsstoffe wie Entkalker, die zusätzlich eingesetzt werden müssen.

Auch Waschkugeln sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Die Bälle werden mit in die Wäsche gegeben und kommen ohne schädliche Tenside aus. Die Kugeln halten laut Herstellern bis zu 200 Waschgänge aus. Wissenschaftlich konnte deren Wirkung bisher nicht belegt werden. «Moderne Waschmaschinen können leichte Verschmutzungen gut auch ohne Waschmittel entfernen», sagt Ammann.

Waschmittel selber machen

Im Internet finden sich viele «do it yourself»-Waschmittel, unter anderem aus Kastanien. Dazu muss man über Nacht Kastanien in heissem Wasser einweichen. Durch die enthaltenen Tenside soll die Wäsche sauber werden. Efeu- und Birkenblätter in einem Säckchen erzeugen durch die enthaltenen Saponine die selbe Wirkung. «Diese natürlichen Waschmittel können gut eingesetzt werden», so Ammann. Mit ätherischen Ölen versetzt, wird der Wäsche zusätzlich ein guter Duft verliehen.

Ein Hausmittel, das als Entkalker genutzt werden kann: Essig. «Jedoch ist bei der Nutzung Vorsicht geboten», betont Ammann. Die Gummidichtungen der Waschmaschinen können vom Essig angegriffen werden. Deshalb sollte die Verwendung vorher mit dem Hersteller abgesprochen werden.

(sgr)

veröffentlicht: 29. Januar 2022 06:20
aktualisiert: 31. Januar 2022 15:42
Quelle: FM1Today

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