Deshalb ist Joggen bei eisiger Kälte gefährlich
Für die Bronchien sei Joggen in dieser Kälte eine Tortur, sagt Orthopäde Thomas Wiesner von der Orthopädie Ost. Er empfiehlt Hobbysportlern, für einmal auf die wöchentliche Joggingrunde zu verzichten.
Schützen kann man sich kaum
Schützen kann man sich nur bedingt vor der Kälte, zum Beispiel mit einem Schal vor dem Mund. «Dadurch erwärmt sich die Atemluft ein wenig, allerdings bildet sich nach einer Zeit Kondenswasser, es wird feucht und dann ist die Atemluft genauso kalt», sagte Thomas Wiesner. Auch wärmende Cremes, die man vor dem Sport einreiben kann, sind unnötig, da sie von aussen und nicht von innen wärmen.
Krämpfe in den Bronchien sind möglich
Getraut man sich bei diesen Temperaturen ohne grosse Vorsicht nach draussen, muss man mit gesundheitlichen Konsequenzen rechnen. «Wenn die Luft kalt ist, kann es sein, dass man einen Krampf in den Bronchien bekommt, der einen Reizhusten auslöst», sagt der Arzt. «Die Lungenhärchen werden durch die tiefe Temperatur ausserdem gereizt. Dementsprechend reagiert man, das kann auch zu einer Verengung der Atemwege führen.»
Moderate Bewegung geht gut
«Bei diesen Temperaturen ist es wichtig, dass man ruhigere Ausdauersportarten macht», sagt Wiesner. Intervalltraining empfiehlt der Arzt nicht, ruhiges, langsames Laufen, Joggen oder Langlaufen gehe aber gut. «Da kann man durch die Nase atmen, das ist bei diesen Temperaturen zentral.» Nur trainierte Sportler sollten bei Minustemperaturen ein strengeres Training in Betracht ziehen.
Bekleidung ist wichtig
Bei höheren Geschwindigkeiten, zum Beispiel beim Velofahren, sollte man bei Minusgraden den Brustbereich mit einem Windstopper schützen, rät der Facharzt. «Ausserdem sollte man nicht vergessen, dass 40 Prozent der Körperwärme über Kopf und Hals verloren gehen.» Mütze und Schal sind deshalb Pflicht.
(red.)