Lifestyle

«Nachhaltigkeit kann so cool sein!» – Auf dem Luzerner Wochenmarkt mit Selina Wälti

06.12.2021, 11:00 Uhr
· Online seit 05.12.2021, 13:53 Uhr
Nachhaltig Einkaufen bekommt einen immer höheren Stellenwert in der Schweiz. Doch die Hemmschwelle umzusteigen ist teilweise gross. Selina Wälti von «Knallgrün» hat uns auf eine nachhaltige Einkaufstour in Luzern mitgenommen.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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Es ist aufwendig, anstrengend und teuer. Diese Vorurteile haben viele beim Thema Nachhaltigkeit. Selina Wälti von der Knallgrün GmbH will uns vom Gegenteil überzeugen. Sie kauft seit einigen Jahren ganz bewusst nachhaltig ein. Das war aber nicht immer so.

Die 36-jährige Bündnerin war ein Fan der schnellen Mode. Vor fünf Jahren lebte sie ein komplett anderes Leben: «Shoppen gehörte jedes Wochenende zum Programm dazu. Teilweise kaufte ich drei Jeanshosen für 40 Franken, verstaute sie im Schrank und vergass sie einfach wieder.»

Heute ist das nicht mehr so. Während Corona wurde die Eventmanagerin einer Naturkosmetikfirma auf Kurzarbeit gesetzt. Dadurch hatte sie Zeit, sich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. «Corona machte mich traurig. Mir wurde bewusst, dass jetzt andere Probleme im Fokus stehen und so weniger Zeit für die Nachhaltigkeit vorhanden ist», so Selina Wälti. Sie wurde Botschafterin bei Zerowaste Luzern und gründete mit Knallgrün GmbH ihre eigene Firma. Mit dieser bietet sie Beratungen für nachhaltige Eventorganisation an sowie Online-Kurse für Privatpersonen mit Tipps, wie man in Luzern nachhaltig einkaufen und den Haushalt umweltfreundlich gestalten kann.

Wie kauft man nachhaltig ein?

Um genau solche Tipps von Selina Wälti zu erhalten, treffen wir sie am Wochenmarkt in Luzern. Zweimal die Woche findet dieser statt und hat über 70 verschiedene Marktstände. Von frischem Gemüse über Käse bis zum Honig findet man regionale Produkte. Wichtig für Selina Wälti: «Ich lege viel Wert darauf, dass ich regional einkaufe und so unsere Region unterstützen kann.»

Was aber, wenn man nicht in der Stadt wohnt und zwei Mal die Woche einen Markt vor der Haustüre hat? Selina Wälti hat die Antwort: «Auf der Webseite vomhof.ch kann man nachschauen, welche Höfe man in seiner Umgebung hat. Dann kann man direkt beim Hof einkaufen.» Weiter gebe es die App greenpick. Diese zeigt nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten direkt auf einer Karte.

Worauf Selina bei unserem Besuch auf dem Wochenmarkt noch geschaut hat, siehst du im Video.

Fazit unseres Marktbesuchs mit Selina: nachhaltiges Einkaufen ist nicht wirklich anstrengender oder aufwendiger. Für die Umstellungen braucht es zu Beginn mehr Zeit und bei der Spontanität braucht es einen Abstrich.

Dies hat Selina Wälti auch selbst gemerkt. Die Einkäufe muss sie besser planen. Aber: «Nachhaltigkeit kann so cool sein! Man muss seine Gewohnheiten mal hinterfragen. Brauche ich wirklich jeden Morgen einen Kaffee in einem Wegwerfbecher oder bringe ich den eigenen Becher einfach mit? Grösstes Problem ist oft die eigene Hemmung. Völlig unbegründet.»

Was kostet nachhaltiges Einkaufen?

Beim Preis gibt es jedoch tatsächlich Unterschiede. Vor allem bei nachhaltigen Hygieneartikeln. Diese sind jedoch meist wiederverwendbar. So gleicht sich der Preis wieder aus. Auch Fairtrade und Label-Produkte sind teurer. Selina Wälti sagt aber: «Ich bin bereit, mehr zu zahlen, wenn ich weiss, dass gerechte Arbeitsbedingungen dahinterstecken.» Dort brauche es aber Vertrauen in die Produkte und die Labels. Vertrauen schafft etwa die Webseite labelinfo.ch, dort sind alle Labels aufgelistet.

Lebst auch du nachhaltig und hast Tipps und Tricks oder Einkaufsmöglichkeiten, welche wir im Video nicht besucht haben? Dann schreibe sie unten in die Kommentare.

veröffentlicht: 5. Dezember 2021 13:53
aktualisiert: 6. Dezember 2021 11:00
Quelle: PilatusToday

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