Vegan, regional und saisonal – ein Ding der Unmöglichkeit?
Ich habe meine Veganuary-Challenge verloren – zumindest glaube ich das. Nach der ersten, streng veganen Woche hatte ich irgendwann nämlich keine Lust mehr, alle Lebensmittel so genau auf «Spuren von irgendwas» zu untersuchen. Ansonsten fällt mir die vegane Ernährungsweise aber um einiges leichter als gedacht.
So leicht sogar, dass ich mir ernsthaft überlege, nach dem Veganuary weiterhin mehrheitlich pflanzliches Essen einzukaufen. Das einzige, was mich an der veganen Ernährungsweise stört: Viele der leckersten Gerichte sind asiatisch und deshalb selten regional. Und beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, monatelang Rüebli zu essen, bis sich im Frühling die Regale der Hofläden endlich wieder mit bunterem Gemüse füllen.
Die Schweizer Landwirtschaft ist nun eben geprägt von Wiesenflächen, die ideal für die Tierhaltung sind. Hülsenfrüchte und Nüsse sind aber essentiell für Veganer, um die fehlenden Proteine zu ersetzen.
Tierliebe versus Ökologie
Bei aller Tierliebe muss ich sagen, dass ich lieber regionalen Käse im nächsten Hofladen kaufe, anstatt Kichererbsen, Soja und Cashew-Nüsse aus Übersee. Deshalb steht jetzt schon fest, dass ich die vegane Ernährungsweise wohl nie strikt umsetzen werde.
Nichtsdestotrotz hat sich die Challenge für mich bisher schon mehr als gelohnt. Der Versuch, aus wenigen verfügbaren Lebensmitteln etwas Leckeres zu kochen, macht Spass. Umso mehr, wenn es gelingt. Spitzenreiter waren bisher Ofenkartoffeln mit Gemüse, Pilz-Pasta, indische Blumenkohl-Pfanne und Risotto mit Kürbis und/oder – Rüebli.