Gegen Erkältungen

Wie gut bewähren sich Grossmutters Wundermittel?

· Online seit 25.03.2022, 16:02 Uhr
Gegen sämtliche Erkältungssymptome gibt es heute Arzneimittel. Dabei kennen wir bestimmt alle noch die altbekannten Hausmittelchen. Wie gut sich diese bewähren, verrät uns der Apotheker Christoph Bachmann.
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In der Grippesaison beklagen sich jeweils viele Leute über Fieber, Husten, Hals- oder Gliederschmerzen. «Ein Arztbesuch führt meistens zur Einnahme von synthetischen Arzneimitteln wie Paracetamol, Ibuprofen und oft auch Antibiotika», sagt Christoph Bachmann vom Luzerner Apothekerverband. «Es ist eine Tatsache, dass in den vergangenen Jahren das Angebot an synthetischen Arzneimitteln grösser geworden ist und ganz klar auch der Anteil der Ärzte und Ärztinnen, welche nur noch synthetische Arzneimittel verschreiben.» Bei Patienten, die angeschlagen sind oder chronischen Krankheiten haben, sei dies auch sinnvoll. Bei intakter Gesundheit könne man aber durchaus auf natürliche Mittel zurückgreifen.

In der heutigen Zeit muss bekannterweise alles schnell gehen. Wer sich für eine Heilung mit natürlichen Mitteln entscheidet, müsse etwas Geduld mitbringen, sagt der Experte. Doch welche Hausmittel helfen, gegen welche Erkältungssymptome?

Fieber

«Fieber kann man mit Lindenblütentee und wärmenden Salben, die auf Brust und Rücken aufgetragen werden, herausschwitzen», sagt Christoph Bachmann. Ausserdem eignen sich Erkältungsbäder mit ätherischen Ölen. Hohes Fieber kann auch mit Essigwickeln gesenkt werden. Dazu gibt man ein paar Esslöffel Essig in eine Schale mit kühlem Wasser, tränkt Tücher darin und wickelt diese um die Unterschenkel. Um einen Hitzestau zu vermeiden, sollten die Tücher nach zehn Minuten ausgewechselt werden.

Schnupfen

Eine triefende Nase kann mit Salzwasser behandelt werden. Dies spült zwar vorhandenen Schleim weg, könne die geschwollenen Schleimhäute aber nur zögerlich zum Abschwellen bringen. «Da Speisesalz allerlei Zusätze hat, welche allenfalls Reizungen hervorrufen können, lohnt es sich, in der Apotheke oder Drogerie eine entsprechende Salzlösung zu kaufen», rät Bachmann. Diese können als Spray oder Nasendusche angewendet werden.

Husten und Atemprobleme

Ein leichter Husten kann man ebenfalls mit wärmenden Salben, die auf Brust und Rücken aufgetragen werden, behandeln. Inhalationen mit ätherischen Ölen desinfizieren ausserdem die Atemwege. Dazu kann man Kräutertee oder entsprechende Handelspräparate einsetzen. «Wärmende Wickel haben eine lange Tradition und können allenfalls gut helfen.» Mit zerstampften Kartoffeln kann man selbst einen Wickel herstellen. Doch auch hier solle man sie nicht zu lange auftragen. Auch heisser Tee oder heisse Milch mit Honigzusatz ist ein altes Hausmittel, dass man mehrmals täglich trinken kann.

Halsschmerzen

Gegen Halsschmerzen gibt es heutzutage zahlreiche Lutsch- und Gurgelpräparate wie auch Halssprays. «Ein Quarkwickel wirkt zwar weniger schnell, kann aber durchaus auch zum Erfolg führen», sagt Christoph Bachmann. Auch hier hilft Salzwasser zum Gurgeln.

Mittelohrenentzündung

Eine schmerzhafte Mittelohrenentzündung kann allenfalls auch ohne Antibiotika durchgestanden werden. «Ein Ohrwickel mit gedünsteten Zwiebeln kann helfen.» Diese sollte laut Bachmann aber nie roh verwendet werden. Eine gleich schnelle und gute Wirkung wie Antibiotika habe der Zwiebelwickel aber nicht.

Präventive Vorsorge 

Es gibt eine Reihe von Arzneipflanzen, welche das Immunsystem stärken und gegen Erkältungskrankheiten und Grippe prophylaktisch wirken können. Solche Arzneipflanzen sind in erster Linie der purpurne Sonnenhut (Echinacea purpurea), die Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides), der schwarze Holunder (Sambucus nigra), die Taiga Wurzel (Eleutherococcus senticosus) und der Ginseng (Panax ginseng). «Man kann diese Arzneipflanzen als Tee oder Tinktur einnehmen», sagt Christoph Bachmann.

veröffentlicht: 25. März 2022 16:02
aktualisiert: 25. März 2022 16:02
Quelle: PilatusToday

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