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Anja Zeidlers Peta-Plakat ist für Werbefirma «zu brutal»

10.06.2021, 11:08 Uhr
· Online seit 10.06.2021, 10:31 Uhr
Gemeinsam mit der Tierschutzorganisation Peta hat Influencerin Anja Zeidler eine Kampagne gegen den Konsum von Kuhmilch gestartet. Eine Werbefirma lehnte es aber ab, das Plakat öffentlich zu präsentieren. Zu brutal sei die Darstellung.
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Das Werbeplakat der Tierschutzorganisation Peta zeigt Anja Zeidler in einem Kuhstall. Die Mutter kniet nackt im Stroh und ist an einer Milchpumpe angehängt, die ihre Muttermilch absaugt. Gleichzeitig wird ihr das Baby entrissen. Zeidlers Make-Up ist verlaufen, der Gesichtsausdruck verzweifelt. Darstellen soll das Szenario, wie es sich wohl für eine Milchkuh anfühlen muss, wenn ihr das Baby entrissen wird und wir ihre Milch für uns «beanspruchen».

Darstellung ist «zu brutal»

Der Slogan zum Plakat lautet: «Durch die Hölle für ein Glas Kuhmilch». Ziel der Kampagne soll es sein, auf die Brutalität in der Milchindustrie aufmerksam zu machen, schreibt Zeidler auf Instagram. Und brutal findet die Darstellung auch die Werbefirma Clear Channel aus Hünenberg. Denn wie Zeidler schreibt, hätte die Werbung eigentlich von Clear Channel in Zürich plakatiert werden sollen. Die Firma lehnte dies jedoch ab. Das Motiv wäre zu «schockierend, sexistisch und entwürdigend», zitiert Peta-Schweiz die Werbefirma auf ihrer Website.

Das unterstreicht auch Nachhaltigkeits-Influencerin und Veganerin Zeidler: «Ja, es ist brutal - keine Frage - und niemand will Brutalität sehen. Aber wieso schaffen wir dann die Brutalität nicht einfach ab, so dass wir gar nicht erst so ein Plakat hätten erstellen müssen?», fragt sie unter ihrem Instagram-Post. Die Luzernerin rät, stattdessen auf pflanzliche Alternativen umzusteigen und gibt ihrer Community auch gleich eine Empfehlung ab. Hafermilch sei ihr pflanzlicher Milchersatz.

Peta-Schweiz spricht von Verbrauchertäuschung

Wie Peta schreibt, werde die Realität in der Werbung falsch dargestellt. So seien Bilder zu sehen, die scheinbar glückliche Kühe auf grünen Wiesen zeigen. «In Wirklichkeit werden die Tiere meist in Ställe eingesperrt und jedes Jahr gegen ihren Willen künstlich geschwängert. Ihre Kinder werden ihnen dann kurz nach der Geburt entrissen.»

Dass es als schlimmer bewertet wird, wenn ein Mensch freiwillig eine solche Situation für ein Foto nachstellt, als wenn es Tieren jeden Tag angetan wird, sei «speziesistisch». Peta spricht gar von «Verbrauchertäuschung».

veröffentlicht: 10. Juni 2021 10:31
aktualisiert: 10. Juni 2021 11:08
Quelle: PilatusToday

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