Albumkritik

Imagine Dragons veröffentlichen «Mercury Act 2»

· Online seit 01.07.2022, 15:51 Uhr
Der zweite Teil von «Mercury» ist pulsierend und positiv. Es ist der Sound einer Band, die ihren Arena-Groove wiederfindet. Der Musikchef von Radio Pilatus, Michi Huser, hat ins neue Album der Imagine Dragons reingehört.
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Bei den Dragons ist die Messlatte sehr hoch. Deshalb ist es schwierig zu sagen, ob dieses neue Doppelalbum an ein «Evolve» oder «NightVisions» herankommt.

Ein Album mit Höhen und Tiefen

«Act 1» aus dem Jahr 2021 war ein Albumteil voller Streicher, brodelnder Beats und grossartiger elektronischer Synthesizer. Dieser Teil ist gut, aber für viele Fans nicht das Beste. Doch wie sieht es mit «Act 2» aus? Ähnlich. Sänger Dan Reynolds verarbeitet auch hier wieder Herzschmerz und Tragödien.

Die Songs auf dem zweiten Teil sind oft karibisch angehaucht und pulsierend. Es ist der Sound einer Band, die ihren Arena-Groove wiederfindet. Auf dem Albumcover von «Act 2» sehen wir einen Mann, der springt. Und das scheint zu vielen der 17 neuen Songs zu passen, die wehmütig sind und zeigen, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt. «I'm Happy» ist so ein Titel, der niemals auf «Act 1» erscheinen könnte, sich aber auf der zweiten Albumhälfte gut einfügt.

Mit dem Song «Sharks» erreicht die Band andere neue Höhen – eine unheimliche Hymne über Egoismus für die Fans. «Bones» ist ein Ohrwurm und «Higher Ground» hat eine Melodie und einen Text, der den gesamten zweiten Teil zusammenfassen könnte. Das passt!

Doch nicht alle Songs sind gelungen, wie man es bei einem so vollgestopften Album vermuten könnte. «Crushed», «Ferris Wheel» und «Take It Easy» wirken unvollendet, «Tied» und «Continual» flach, und die Balladen «I Wish» und «They Don't Know You Like I Do» sind persönliche Songs und eine Art Therapie für Sänger Reynolds. Lange, kraftvolle Intros und Abwechslung innerhalb der Songs sucht man hier vergebens.

Fazit: Auf diesem Doppelalbum hat es Songs für die breite Masse. Und diese funktionieren hervorragend. Für Fans der ersten Stunde wirkt das Album vielleicht zu einseitig und flach.

veröffentlicht: 1. Juli 2022 15:51
aktualisiert: 1. Juli 2022 15:51
Quelle: Radio Pilatus

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