Wann wünscht man sich «Frohe Weihnachten» und «Guets Nöis»?
Die Festtagszeit ist die Zeit der leeren Floskeln. Schon Mitte Dezember fängt das «Grauen» an. Dann, wenn sich nach und nach die Bürokollegen in die Ferien verabschieden. «Schöne Weihnachten!», «Ja danke, dir auch schöne Weihnachten!», «Wie feiert ihr Weihnachten?», «Mit Essen, einem echten Baum und Wichtelgeschenken in der Familie.» Small Talk – wir kommen wohl nie drum herum.
Ab wann «darf» man frohe Weihnachten wünschen?
Die Diskussion ist vielleicht so alt wie das Weihnachtsfest selbst. Während die einen bereits an Heiligabend beschwingt «Frohe Weihnachten» wünschen, legen die anderen Wert darauf, dass dieser Gruss erst am 1. Weihnachtstag ausgesprochen wird. Doch was ist nun richtig?
Der 24. Dezember ist Heiligabend. Der 25. und 26. Dezember sind der erste und zweite Weihnachtstag. Also wäre es eigentlich korrekt, wenn man erst am 25. Dezember frohe Weihnachten wünscht. Doch um zu verstehen, wie Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage zusammenhängen, lohnt sich ein Blick in alte Kalender.
Heutzutage endet ein Tag für uns um Mitternacht. Früher endeten die Tage jedoch mit Sonnenuntergang. Deswegen gehört der Vorabend vieler kirchlicher Feste bereits zum Festtag. Wenn man also davon ausgeht, dass Heiligabend bereits zum Weihnachtsfest dazugehört, ist es natürlich auch in Ordnung, bereits am 24. Dezember frohe Weihnachten zu wünschen.
Alternativen zu «Frohe Weihnachten»
Jetzt gibt es aber auch Menschen, die keine Weihnachten feiern oder die Floskeln eher als nerviges Übel ansehen. Was wünscht man in dieser Situation? Gilt es als unhöflich, einfach darauf zu verzichten? Etwas wünschen sollte man grundsätzlich schon. Aber wie wäre es mit Alternativen wie «Frohes Fest» oder «Schöne Feiertage». Noch allgemeiner kann man es halten, wenn man dem Gegenüber ganz einfach eine «ruhige Zeit» wünscht.
Warum eigentlich «e guete Rotsch»?
Ist Weihnachten durch, nähern wir uns dem Jahresende. Mit den Wünschen geht es weiter. Die besinnlichen Festtage werden fliessend abgelöst durch: «Der denn en guete Rotsch, gäll!» Highlights sind dann auch jeweils die flachen Sprüche à la: «Ja, ich luege, dasi ned zwöschedabe gheie!» HA HA! Schenkelklopfer.
Woher der «Rutsch» ins neue Jahr kommt, siehst du im Video unserer Kollegen von TeleZüri:
Quelle: TeleZüri
Wie lange wünsche ich «es guets Nöis»?
So, wir sind gut ins neue Jahr gereist. Doch schon wartet die nächste Floskel. Man verbringt nun nämlich einen gefühlten Monat damit, jeder und jedem «es guets Nöis» zu wünschen. Wer ins Büro kommt, verbringt nun zuerst gute zehn Minuten damit, allen ein gutes neues Jahr zu wünschen. Fragt man das Internet, wie lange man diese Glückwünsche durchzieht, so rät es einem, dass Mitte Januar Schluss ist mit den Neujahrswünschen. Eine andere Website rät, lieber ein Mal zu viel als zu wenig «es guets Nöis» zu wünschen.