Spiel mit der Sexualität

Warum es mir die ESC-Sieger Måneskin angetan haben

22.06.2021, 09:04 Uhr
· Online seit 22.06.2021, 08:34 Uhr
Zugegeben – den Eurovision Song Contest habe ich nie wirklich verfolgt. Die diesjährigen Sieger haben es mir aber irgendwie angetan – Måneskin. Was steckt hinter der italienischen Band? Und warum findet man sie überall im Internet?

Quelle: pilatustoday

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Lippenstift, schwarz lackierte Nägel und exotische Outfits – Måneskin gibt nicht nur musikalisch etwas her, sondern lädt auch zum Hinschauen ein. Insbesondere der Sänger Damiano David zieht mit seiner Bühnen-Performance die Blicke auf sich.

Kaum zu glauben, dass alle Mitglieder von Måneskin um die 20 Jahre alt sind – also ungefähr in meinem Alter. Die vier Italiener spielen bewusst mit der Sexualität und den gesellschaftlichen Geschlechterrollen. Und genau damit scheinen sie den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Nebst der markanten Stimme von Frontmann David natürlich.

Sei (nicht) ruhig und artig

Der Song, mit dem sie den ESC für sich entscheiden konnten, handelt genau davon, was sie auch ausstrahlen. In «Zitti e Buoni» geht es darum, nichts auf die Meinung von anderen zu geben. Übersetzt bedeutet der Titel so viel wie «Sei ruhig und artig» – etwas, das Måneskin nicht kann und nicht will.

Die Band richtet sich insbesondere an junge Menschen. Sie sollen ermutigt werden, das eigene Ding durchzuziehen und so zu sein, wie man eben ist. Um am ESC teilnehmen zu können, musste der Text allerdings etwas angepasst werden. Denn eigentlich dürfen keine Schimpfwörter vorkommen.

So singt Måneskin im Original eigentlich «Ihr krault euch lieber die Eier» statt «Ihr macht am liebsten keine Fehler mehr». Und die Stelle «Die Menschen wissen nicht, wovon sie sprechen», heisst eigentlich: «Die Menschen wissen nicht, was für einen Scheiss sie reden.»

veröffentlicht: 22. Juni 2021 08:34
aktualisiert: 22. Juni 2021 09:04
Quelle: PilatusToday

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