Warum verstecken wir eigentlich einen König in Brot?
Es gibt einige Unstimmigkeiten bei der Geschichte und dem Fest am 6. Januar. Richtet man sich nach der Bibel waren es Sterndeuter, keine Könige, die das Jesuskind beschenkten. Auch deren Anzahl wird in der heiligen Schrift nicht auf drei festgelegt. Heute ist der Dreikönigstag eine Mischung aus verschiedenen Elementen – einige historisch belegt, andere im Verlauf der Jahrhunderte hinzugedichtet. Er unterscheidet sich je nach Land und Konfession. Doch was hat es jetzt mit dem Dreikönigskuchen auf sich?
Der Bohnenkönig
Woher genau er kommt, ist nicht abschliessend geklärt. Schriften aus dem 16. Jahrhundert zeugen von Bohnen, die zum Dreikönigstag in Kuchen gesteckt wurden. Wer eine in seinem Stück fand, wurde dann zum König. Später wurden auch Münzen oder Figuren verwendet.
In der Schweiz war der Brauch zum Beginn des 20. Jahrhunderts fast ausgestorben. In den 50er Jahren wurde er dann durch Brotforscher Max Währen wiederbelebt. Dieser kreierte zusammen mit der Luzerner Bäckerfachschule das heutige Rezept für den uns bekannten Dreikönigskuchen mit dem grossen Mittelstück und dem Plastikfigürchen statt einer Bohne. Vom Schweizer Bäcker- und Konditorenverband wurde diese Geschäftsidee natürlich dankend angenommen. Mittlerweile gehen jedes Jahr rund 1.5 Millionen Dreikönigskuchen über die Theken und kaum ein anderer Brauch ist in der Schweiz so weit verbreitet.