Kinderschutzorganisation fordert mehr Aufklärung in Luzerner Schulen
Es soll keine Empfehlung sein, sondern Pflicht. Das fordert Marc Riebe, Gründer der Kinderschutzorganisation «Hände weg». Die Problematik sei viel zu wichtig, um es nur bei einer Empfehlung zu lassen. «Weil es im Durchschnitt in jedem Kanton zwischen 10 und 20 Fälle pro Tag gibt, indem Kinder sexuell missbraucht werden.» Das habe eine Umfrage der Organisation ergeben.
Marc Riebe ist der Meinung, dass es nicht nur an der Sensibilisierung der Kinder fehlt, sondern auch an der nötigen Ausbildung der Lehrkräfte: «Die Lehrkräfte sollen schon in ihrer Ausbildung lernen, was es heisst die Zeichen von sexuellem Kindesmissbrauch zu erkennen. Das ist aktuell nicht der Fall.»
Kinder zu wenig sensibilisiert
Das wichtigste sei aber trotzdem die Prävention der Kinder in der Schule. So sollen sie lernen, sich zu wehren. Vielen sei gar nicht bewusst, was in so einem Moment geschieht. Ob künftig Lehrpersonen für diese Sensibilisierung verantwortlich sind, liegt in ihren Händen. Anhand eines Vorstosses soll Abhilfe geschaffen werden.
Davon, Jugendliche zusätzlich zu sensibilisieren, haltet Christian Wyss, Abteilungsleiter Schulbetrieb im Kanton Luzern, nicht viel: «Im Lehrplan 21 ist bereits geregelt, dass eine Aufklärung stattfindet.»
Luzerner Kantonsparlamentarierin Claudia Huser kann diese Aussagen verstehen. Geht es nach ihr, wird aber immer noch zu wenig unternommen. Es sei wichtig, dass sichergestellt werden kann, dass jedes Kind die nötige Aufklärung erhält. Huser geht davon aus, dass das Parlament in der Junisession das Thema nochmals aufnimmt.
(red.)