Fernunterricht

Zentralschweiz zieht positive Bilanz – mit Luft nach oben

· Online seit 15.10.2020, 20:09 Uhr
Der Kanton Luzern präsentierte heute die Resultate einer Umfrage zum Fernunterricht. Auch die anderen Zentralschweizer Kantone ziehen eine positive Bilanz.

Quelle: Tele 1

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So viel vorweg: Die Zentralschweizer Kantone scheinen grundsätzlich gut durch die den Fernunterricht gekommen zu sein. Die wichtigsten Punkte zur Umfrage im Überblick:

  • Bei der Volksschule sind 70 Prozent der Schüler zufrieden mit dem Fernunterricht. Bei der höheren Stufe nimmt die Zufriedenheit ab. Nur noch jeder zweite Kantischüler etwa ist zufrieden mit dem Unterricht übers Internet.
  • Gut die Hälfte der Schüler hat angegeben, dass sie zu Hause etwa gleich gut arbeitet wie im Präsenzunterricht. Ein Drittel ist der Meinung, dass sie schlechter gelernt haben. Die Lehrer sind da kritischer. Sie sagen, dass rund 40 Prozent gleich gut oder schlechter geworden sind. Wenig überraschend: Den meisten Schülern und Lehrern hat der soziale Kontakt gefehlt
  • Beim Kanton Luzern will man sich jetzt auf den Inhalt konzentrieren und diese fit machen fürs Internet. Digitale Lehrmittel werden bereits erarbeitet.

In Nidwalden zeichnet sich ein ähnliches Bild. Auch sie vermissten die sozialen Kontakte und schätzten die selbstständige Planung der Arbeiten. Für die Zukunft würden sich die Schüler mehr Videokonferenzen sowie eine bessere Absprache unter den Lehrpersonen bei den Auftragserteilungen wünschen. Wie viel zu tun ist, bis wann Arbeiten abgegeben werden müssen und in welchem Fach wie viele Hausaufgaben gemacht werden müssen, könnte laut den Schülern besser koordiniert werden.

Sollte der Kanton Nidwalden die Schulen erneut schliessen müssen, würde die Schulleitungen eine einheitlichere Umsetzung bevorzugen, wie etwa den Einbezug aller Fächer, das Festlegen von verbindlichen Unterrichtszeiten und Arbeitserwartungen.

Auch in Zug zieht man ein positives Fazit, obwohl hier keine Umfrage analog dem Luzerner Pendant gemacht wurde. Bildungsdirektor Stephan Schleiss sagt jedoch auf Anfrage, dass der Kanton Zug äusserst schnell vom Präsenz- auf den Fernunterricht umstellen konnte. Die Broschüren, welche die Bildungsdirektion den Schulen bezüglich Fernunterricht hat zukommen lassen, seien gar ganz oder teilweise von anderen Kantonen übernommen worden.

Profitiert vom Unterricht zu Hause hätten vor allem Schüler, die leicht abgelenkt werden und jene, die eigenverantwortlich lernen. Es gebe aber auch Kinder, die in dieser Zeit «abgetaucht» seien und sich nur schwer motivieren liessen. «Um diese wieder zu aktivieren, engagierten sich schulische Heilpädagoginnen- und pädagogen sowie die schulische Sozialarbeit.»

Das Lernen von zu Hause ist für den Kanton Zug im Moment kein Thema. «Die Lage müsste sich drastisch verschärfen, damit es zu einer zweiten Schulschliessung kommt.»

So sieht es auch der Kanton Obwalden. Es sei das Ziel, die Schulen möglichst nicht wieder in den Fernunterricht zu schicken, heisst es auf Anfrage. Der Digitalisierung habe der Fernunterricht allerdings einen Schub verliehen.

Auch der Kanton Uri sieht positiv auf die Zeit im Fernunterricht zurück. Dem Kanton kam seine Grösse zu Gute. Wie Ueli Zberg vom Kanton sagt, dass dadurch eine enge Kommunikation möglich war. Man sei sehr schnell und geordnet ins Lernen übers Internet gestartet. Auch hier habe dieser Umstand einen «Ruck» ausgelöst in der Digitalisierung.

veröffentlicht: 15. Oktober 2020 20:09
aktualisiert: 15. Oktober 2020 20:09
Quelle: PilatusToday

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