Wahlen Stadt Luzern

«Spannende Zusammenarbeit» mit dem Stadtparlament

28.06.2020, 18:59 Uhr
· Online seit 28.06.2020, 12:36 Uhr
Der Angriff der SP scheitert. In der Stadt Luzern sind die bisherigen Franziska Bitzi (CVP) und Manuela Jost (GLP) wiedergewählt worden. Die Regierungsrätinnen erwarten eine herausfordernde Zusammenarbeit mit dem linken Stadtparlament.
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In Luzern bleibt alles beim Alten: In der Stadt sind Manuela Jost und Franziska Bitzi wieder in die Regierung gewählt worden.

Die beiden bisherigen Stadtregierungsrätinnen haben die Wiederwahl deutlich geschafft. Franziska Bitzi von der CVP machte mit 10'170 Stimmen das beste Resultat. Manuela Jost von der GLP erreichte mit 9'536 Stimmen aber mit grossem Abstand das zweibeste Resultat.

CVP zeigt sich «hocherfreut»

Die CVP der Stadt Luzern zeigt sich in einer ersten Stellungnahme «hocherfreut» über die klare Wiederwahl von Franziska Bitzi. «Das Resultat ist ein klarer Vertrauensbeweis für die bisher geleistete aber auch für die zukünftige Arbeit, wir freuen uns sehr», so die Parteipräsidentin Karin Stadelmann.

Franziska Bitzi fordert Verantwortung der linken Mehrheit

Auch die wiedergewählte Regierungsrätin Franziska Bitzi zeigt sich im Interview sehr zufrieden: «Ich habe das Resultat in dieser Deutlichkeit nicht erwartet.» Sie freue sich auf die kommende Herausforderung, gerade auch in Anbetracht einer noch stärkeren Linken im Stadtparlament. Diese müsse nun lernen, dass eine Mehrheit auch viel Verantwortung bedeute. Denn die Stadt brauche verantwortungsvolle Lösungen für die gesamte Bevölkerung.

Erleichterung bei Manuela Jost

Manuela Jost zeigt sich in ihrer Stellungnahme erleichtert über die Wiederwahl. Als Politikerin müsse man mit der Unsicherheit umgehen können, aber es seien nun lange drei Monate seitt dem ersten Wahlgang gewesen. Darum sei sie nun «erleichtert, hat Freude und ist dankbar» für vier weitere Jahre in der Regierung. Sie ist sich aber bewusst, dass die Zusammenarbeit mit dem Parlament in den nächsten Jahren nicht einfacher werde: «Das Parlament ist etwas fragiler in den Mehrheitsverhältnissen. Das gilt künftig vorher zu überlegen.» Sie ist aber motiviert: «Es wird spannend.»

Enttäuschung bei Judith Dörflinger

Die gefährlichste neue Kandidatin, Judith Dörflinger von der SP, erreichte knapp 7'000 Stimmen und landete damit auf Platz drei. Es war am Ende also eine grosse Differenz auf die beiden gewählten Kandidatinnen. Dies überraschte auch Manuela Jost, die ein knapperes Resultat erwartet hätte. Sie spekuliert, dass sich in diesen unsicheren Zeiten die Wählerinnen und Wähler wohl auf das Bekannte stützten.

Die unterlegene Dörflinger zeigt sich hingegen enttäuscht: «Es war eine strenge Zeit, es war eine lange Zeit. Ich habe gehofft. Und ich bin enttäuscht.» Es sei spätestens seit Mitte März ein sehr spezieller Wahlkampf gewesen. Der Aufruf zu Kontinuität in der Krise hätte ihr bestimmt nicht geholfen. Wie Jost vermutet Dörflinger, dass sich die Bevölkerung in dieser Zeit auf keine Experimente einlassen wollte.

Die restlichen Kandidaten

Auf den weiteren Plätzen folgen Jona Studhalter (Junge Grüne) mit 2'880 Stimmen und Skandar Khan (Juso) mit 2'690 Stimmen. Abgeschlagen waren Rudolf Schweizer (Pareilose Schweizer PS) mit 448 Stimmen und Silvio Bonzanigo (Chance Littau-Reussbühl) mit 351 Stimmen.

Die Stimmbeteiligung lag bei 32,42 Prozent.

Bereits gewählt

Im ersten Wahlgang das absolute Mehr erreichten Beat Züsli, SP, Bildungs- und Kulturdirektion und Stadtpräsident, Adrian Borgula, Grüne, Umwelt- und Verkehrsdirektion und Martin Merki, FDP, Sozial- und Sicherheitsdirektor.

(kra)

veröffentlicht: 28. Juni 2020 12:36
aktualisiert: 28. Juni 2020 18:59
Quelle: PilatusToday

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