Jemen

25 Tote und mehr als 100 Verletzte nach Explosion im Jemen

31.12.2020, 13:02 Uhr
· Online seit 31.12.2020, 12:50 Uhr
Die Zahl der Todesopfer nach der schweren Explosion auf dem Flughafen in der südjemenitischen Stadt Aden ist auf 25 gestiegen. Weitere 110 Menschen seien verletzt worden, teilte Gesundheitsminister Kasim Buhaibeh am Donnerstag via Twitter mit. Unter den Toten waren drei Mitarbeiter des internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), wie die Organisation in Genf mitteilte: Ein Jemenit, der am Flughafen die Logistik koordinierte, ein Röntgenspezialist aus Ruanda und ein angehender jemenitischer Arzt, der in einem Krankenhaus tätig war.
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Die Explosion ereignete sich am Mittwoch kurz nach der Landung eines aus Saudi-Arabien kommenden Flugzeuges mit der neuen Regierung des Jemens an Bord. Die Hintergründe waren am Donnerstag weiter unklar. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff.

Informationsminister Muammar Al-Erjani hatte am Mittwoch versichert, der Regierungschef und die anderen Kabinettsmitglieder seien wohlauf und in Sicherheit. Es handele sich um einen «feigen Terroranschlag der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz», schrieb er auf Twitter.

Aden ist die provisorische Hauptstadt des Jemens, seit die Huthis die Hauptstadt Sanaa Ende 2014 in einem verheerenden Machtkampf überrannt hatten.

Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatte die 24 Minister der neu gebildeten Regierung am Samstag in einer Zeremonie in Saudi-Arabien vereidigt. Die neue Regierung besteht zu gleicher Zahl aus Vertretern des Nordens und des Südens und folgt auf ein Abkommen, auf das sich die Konfliktparteien 2019 in Saudi-Arabien geeinigt hatten. Das neue Bündnis der Regierung des Jemens mit den Separatisten des Südens soll deren Machtkampf in dem Bürgerkriegsland beilegen.

Das Land auf der Arabischen Halbinsel ist eines der ärmsten der Welt. Der Bürgerkrieg, in dem ein Bündnis unter Führung Saudi-Arabiens seit 2015 gegen die Huthi-Milizen kämpft, hat das Leid der Menschen nochmals deutlich vergrössert. 24 Millionen Menschen - rund 80 Prozent der Bevölkerung - sind heute auf humanitäre Hilfe angewiesen.

veröffentlicht: 31. Dezember 2020 12:50
aktualisiert: 31. Dezember 2020 13:02
Quelle: sda

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