Die Schweizerin lebt in der deutschsprachigen Kolonie Independencia in Paraguay, 180 Kilometer östlich der Hauptstadt Asunción, wo sie seit der Corona-Pandemie ihren Ruhestand geniessen wollte. Doch ihre Nachbarn haben den Behörden gemeldet, dass sie Marihuana ähnliche Pflanzen bei sich habe. Am Mittwoch veröffentlichte die Polizei nun ein Foto, auf dem die verhaftete Schweizerin und ihre zwei Pflanzen zu sehen sind.
📌𝗦𝗨𝗠𝗔𝗥 | 𝗔𝗹𝗹𝗮𝗻𝗮𝗺𝗶𝗲𝗻𝘁𝗼 𝗰𝗼𝗻 𝗱𝗲𝘁𝗲𝗻𝗰𝗶𝗼́𝗻 𝗽𝗼𝗿 𝘁𝗿𝗮𝗻𝘀𝗴𝗿𝗲𝘀𝗶𝗼́𝗻 𝗱𝗲 𝗹𝗮 𝗹𝗲𝘆 𝟭𝟯𝟰𝟬/𝟴𝟴 𝗲 𝗶𝗻𝗰𝗮𝘂𝘁𝗮𝗰𝗶𝗼́𝗻 𝗱𝗲 𝘀𝘂𝗽𝘂𝗲𝘀𝘁𝗮 𝗺𝗮𝗿𝗶𝗵𝘂𝗮𝗻𝗮 𝗲𝗻 𝗚𝘂𝗮𝗶𝗿𝗮́ pic.twitter.com/cbMWxCZngn
— Policía Nacional del Paraguay (@policia_py) April 9, 2024
Auch Cannabis habe man bei der Frau gefunden, heisst es weiter in einem Post auf der Social-Media-Plattform X. Laut lokalen Medien habe die 62-Jährige zugegeben, Marihuana zu rauchen, seit sie 16 Jahre alt sei, die Pflanzen aber nur für den Eigenbedarf und nicht für den Handel angebaut habe. Die Pflanzen standen auf dem Balkon, in der Wohnung wurden zudem 33 Gramm Cannabis gefunden, heisst es weiter. Die Staatsanwaltschaft habe für die Frau Sicherheitsverwahrung beantragt und Anklage erhoben. Mittlerweile wurde sie in den Hausarrest entlassen und befindet sich in einem Hotel.
Schweizerin wusste von nichts
Laut Medienberichten drohen der Schweizerin nun mindestens 10 Jahre Gefängnis wegen Besitzes und Produktion von Drogen. Das sorgt für Kritik. Ihr Anwalt, der sich im Land für die Legalisierung des medizinischen Gebrauchs von Cannabis einsetzt, betont, dass die Schweizerin nicht gewusst habe, dass sie etwas Verbotenes tue. «Die Pflanzen wurden auf ihrem Balkon gefunden, was deutlich macht, dass sie keine Ahnung davon hatte, dass dies ein Problem ist.» Sie spreche auch kein Spanisch und habe das Cannabis vorwiegend abends geraucht, um einschlafen zu können. In einem Gespräch mit dem Radiosender «Monumental AM 1080» kritisiert der Anwalt, dass die Behörden nicht zwischen Marihuana und Crack unterscheiden würden.
Medizinisches Cannabis wurde beinahe legalisiert
Denn Cannabis ist in Paraguay illegal. Jedoch gibt es seit Jahren Diskussionen rund um die Legalisierung von medizinischem Cannabis. Eigentlich stand diese im Jahr 2020 kurz bevor, der damalige Präsident Mario Abdo Benítez legte allerdings sein Veto ein.
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