Baden-Württemberg

Amoklauf auf Uni-Campus in Heidelberg: Eine Tote und drei Verletzte – Angreifer tot

24.01.2022, 19:36 Uhr
· Online seit 24.01.2022, 14:11 Uhr
Am Montagmittag ist es zu einem Grosseinsatz der Polizei in Heidelberg gekommen. In einem Hörsaal der Universität Heidelberg im Neuenheimer Feld sind Schüsse gefallen, dabei soll ein Opfer ums Leben gekommen sein, drei weitere sind verletzt. Der Angreifer ist inzwischen tot.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Auf dem Gelände der Heidelberger Universität im Südwesten Deutschlands soll eine Person mehrere Menschen in einem Hörsaal mit einer Langwaffe am Montagmittag verletzt haben, meldet die Mannheimer Polizei über Twitter. Dabei soll es bei dem Angriff vier Verletzte gegeben haben. Eines der vier Opfer ist seinen schweren Verletzungen im Spital erlegen, hiess es am Montag in Sicherheitskreisen.

Nach dpa-Informationen soll der Amokläufer selbst Student gewesen sein. Der 18-jährige Mann habe nach ersten Erkenntnissen keine politischen oder religiösen Motive gehabt. Er soll einen Rucksack mit weiteren Waffen dabei gehabt haben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus den Sicherheitskreisen. Demnach soll er sich dann selbst erschossen haben. Die Polizei bestätigte bisher lediglich, dass der Täter tot ist.

Schon kurz nach den Schüssen am Mittag hatte die Polizei erklärt: «Wir gehen nicht von weiteren Tätern aus.» Zur Sicherheit werde das Gelände aber weiter abgesucht. Ein Spezialeinsatzkommando habe auf dem labyrinthartigen Gelände nach einem möglichen zweiten Täter gesucht. Gegen 15.15 Uhr dann die Entwarnung: Der Mann sei ein Einzeltäter gewesen. «Derzeit ist keine Gefahrenlage mehr gegeben.»

Strassen waren weiträumig gesperrt

Das Neuenheimer Feld vor den Toren der Heidelberger Altstadt war am Nachmittag weiträumig abgesperrt. Die Polizei forderte Autofahrer auf, das Gelände zu umfahren, damit Rettungskräfte freie Fahrt haben. Die Polizei richtete eine Hotline für Angehörige ein. Am Gelände der Universität standen Dutzende Polizei- und Krankenwagen. Experten untersuchten den Rucksack, auch ein Gewehr war auf Bildern zu sehen. Vor den Absperrungen standen junge Leute beisammen.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigte sich tief betroffen und versprach eine schnelle Aufklärung der Tat. «Meine Gedanken sind bei den Familien und ihren Angehörigen. Wir sind an Ihrer Seite.» Innenminister Thomas Strobl (CDU) ergänzte: «Für die Verletzten und die Beteiligten, auch die im Tutorium dabei waren, hoffe ich auf baldige Genesung an Leib und Seele.» Es sei eine «entsetzlich belastende Situation.»

Bundeskanzler Scholz sagte: «Es zerreisst mir das Herz, solch eine Nachricht zu erfahren.» Der SPD-Politiker sprach den Angehörigen, den Opfern und den Studentinnen und Studenten der Universität Heidelberg sein Beileid aus.

veröffentlicht: 24. Januar 2022 14:11
aktualisiert: 24. Januar 2022 19:36
Quelle: sda

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