Attentat in Wien jährt sich zum ersten Mal

Was geschah

Ein damals 20-jähriger Mann eröffnete an diesem Novemberabend im beliebten Ausgehviertel der österreichischen Hauptstadt, dem sogenannten «Bermudadreieck», das Feuer. Bewaffnet mit einem Sturmgewehr und einer Pistole schoss er wahllos um sich, tötete insgesamt vier Menschen und verletzte fast 40 Personen teils schwer.

Der Täter wurde schliesslich von einem Spezialeinsatzkommando der österreichischen Polizei erschossen.

Der Täter

Der Täter Kujtim F. war ein Österreicher mit Wurzeln in der albanischen Volksgruppe Nordmazedoniens. Er war zum Tatzeitpunkt 20 Jahre alt. Der Mann war bereits wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorbestraft und Sympathisant der Terrormiliz «Islamischer Staat».

Ermittlungen führten auch in die Schweiz

Kurz nach dem Attentat wurde davon ausgegangen, dass es sich um eine Täterschaft handelt. Ein Tag später wurde jedoch bekannt, dass der Attentäter allein gehandelt hat. Diese These habe sich durch die bisherigen Ermittlungen bestätigt, sagte Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien im Oktober 2021, als der aktuelle Stand der Untersuchung präsentiert wurde. Der Täter wurde jedoch mental und beim Waffenkauf unterstützt, wie die «Wiener Zeitung» schreibt. Derzeit gäbe es noch 30 Beschuldigte, sieben davon in U-Haft. Sie sollen einen Beitrag zum Terroranschlag geleistet haben.

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurden auch zwei junge Männer im Alter von 18 und 24 Jahren aus Winterthur verhaftet. Dies, weil sie mit dem Attentäter bekannt waren. So hatten beide im Juli 2020 beim Attentäter in Wien übernachtet. Die beiden Männer stammen aus dem Umfeld der An-Nur-Moschee in Winterthur.

Gegen den damaligen 18-Jährigen und 24-Jährigen wurde ein Strafverfahren eröffnet, um die Frage zu klären, ob sie am Terroranschlag in Wien beteiligt gewesen waren. Beide Männer wurden im April 2021 unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Die Verfahren laufen aber weiter.

(hch)