Unveröffentlichte Studie

Biontech-Impfung könnte vor Infektionen schützen und nicht nur vor Erkrankung

21.02.2021, 16:18 Uhr
· Online seit 21.02.2021, 13:20 Uhr
Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer könnte einer unveröffentlichten Publikation zufolge auch vor einer Infektion mit dem Erreger schützen. Bislang gab es nur Erkenntnisse, inwiefern das Mittel vor Erkrankungen schützt.
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Der Wirkstoff sei «hocheffektiv» bei der Verhinderung von Infektionen mit Sars-CoV-2, heisst es nun in einem Manuskript zu einer Studie der beiden Hersteller zusammen mit dem israelischen Gesundheitsministerium. Allerdings schreiben die Studienautoren auch, dass ihre Herangehensweise dazu führen könnte, dass der Effekt der Impfung auf Infektionen überschätzt wird.

Die Studienergebnisse sind schwierig zu beurteilen. Das Manuskript wurde israelischen Journalisten des Internetportals «ynet» zugespielt und ist nicht offiziell veröffentlicht, weder auf einem Preprint-Server noch in einem von Fachexperten beguachteten Fachjournal. Es liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Biontech wollte das Dokument auf Anfrage am Sonntag nicht kommentieren. Auch das Gesundheitsministerium äusserte sich nicht dazu.

Das Studienmanuskript basiert auf israelischen Gesundheitsdaten von Geimpften und Ungeimpften. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äusserte sich sehr optimistisch über die Ergebnisse der Studie.

Bislang war unklar, inwieweit der Impfstoff von Biontech/Pfizer Ansteckungen mit dem Coronavirus verhindert. Denn die ersten Ergebnisse einer grossen klinischen Untersuchung mit mehr als 40 000 Probanden bezogen sich nicht auf Infektionen, sondern auf Erkrankungen. Dieser frühen Studie zufolge hat der Biontech-Impfstoff bezogen auf Erkrankungen eine Wirksamkeit von 95 Prozent. Das bedeutet, dass unter den Probanden einer geimpften Gruppe 95 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. Um die Pandemie schnellstmöglich in den Griff zu bekommen, sollen aber nicht nur Erkrankungen verhindert, sondern auch Infektionsketten unterbrochen werden.

veröffentlicht: 21. Februar 2021 13:20
aktualisiert: 21. Februar 2021 16:18
Quelle: sda

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