Nach Zensur

Elon Musk unterstützt Iran-Protestierende mit Internetzugang

24.09.2022, 17:42 Uhr
· Online seit 24.09.2022, 17:30 Uhr
Mit Polizeigewalt und Internetzensur geht die iranische Führung gegen die aufflammenden Proteste im Land vor. Nun erhalten die Protestierenden Unterstützung vom reichsten Menschen der Welt.
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Seit dem Tod der 22-jährigen Iranerin Masha Amini sind im Iran Proteste gegen das Mullah-Regime aufgeflammt. Die iranische Führung geht mit harter Hand gegen die Proteste von Frauen vor: mit Polizeigewalt, aber auch mit Zensur. Dienste wie Whatsapp oder Instagram sind blockiert und auch das Handynetz ist eingeschränkt. Damit wird die Organisation von Protesten erschwert.

Nun können die Iranerinnen und Iraner auf die Unterstützung des reichsten Menschen der Welt zählen: Elon Musk. Er kündigte auf Twitter an, dass er sein Satellitennetzwerk Starlink für den Iran aktivieren will, um einen freien Zugang zum Internet zu ermöglichen.

Musste Amini sterben, weil sie ihr Kopftuch nicht richtig trug? 

Am Samstag gingen erneut Tausende Menschen gegen das islamische Herrschaftssystem und die systematische Diskriminierung von Frauen auf die Strasse. Hunderte wurden dabei festgenommen, wie die Behörden berichteten. Allein im Norden nahm die Polizei demnach am Samstag 739 Menschen in Gewahrsam, darunter 60 Frauen. Medienberichten zufolge gab es auch erneut Todesopfer, ihre Zahl blieb aber unklar.

Zahl der Todesopfer unklar

Zur Zahl der Todesopfer bei den Protesten wollen die Behörden bis auf weiteres keine Angaben mehr machen. Der staatliche iranische Fernsehsender IRIB berichtete von 35 Toten, fügte jedoch hinzu, dass diese Zahl inoffiziell und noch nicht bestätigt sei. Der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights zufolge starben bereits mindestens 50 Menschen. Die Behörden hatten vor zwei Tagen von 17 bis 20 Toten gesprochen.

Amini war in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht gemäss den Vorschriften trug. Offiziell heisst es, sie erlitt einen Herzanfall – Menschenrechtsorganisationen gehen allerdings von einem tödlichen Schlag auf den Kopf aus.

(ris/sda)

veröffentlicht: 24. September 2022 17:30
aktualisiert: 24. September 2022 17:42
Quelle: BärnToday

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