Entführer soll in Pakistan aus Haft freikommen
Die Ermordung des 38 Jahre alten «Wall Street Journal»-Reporters hatte weltweit Empörung ausgelöst. Pearl war in Pakistan, um über das benachbarte Afghanistan nach dem Sturz des Taliban-Regimes zu berichten. Er war 2002 in der südpakistanischen Stadt Karatschi entführt und getötet worden. Die Täter veröffentlichten ein Video, auf dem zu sehen war, wie Pearl enthauptet wurde.
2007 sagte einer der führenden Köpfe der Terrororganisation Al-Kaida, Chalid Scheich Mohammed, vor einem US-Militärtribunal, er habe Pearl persönlich enthauptet. Später gab es allerdings Zweifel, ob er die Wahrheit gesagt hatte.
Nach mehr als 18 Jahren war im April das Todesurteil gegen Scheich aufgehoben worden. Das Gericht in der Provinz Sindh kam zu dem Schluss, dass die Verurteilung wegen Mordes auf fehlerhaften Beweisen beruhte. Stattdessen verhängte das Gericht eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren wegen Entführung, die er seit seiner Inhaftierung seit 2002 bereits verbüsst hat. Die drei verurteilten Mittäter wurden ebenfalls frei gesprochen.
Im Anschluss an den Freispruch hatte die pakistanische Regierung jedoch eine mehrmonatige Sicherungsverwahrung der vier Männer angeordnet. Diese Entscheidung wurde von dem Gericht am Donnerstag annuliert, mit dem Verweis, die Verwahrung aufgrund von Terrorismusgefahr sei von Seiten der Behörden nicht ausreichend begründet worden. Sowohl Pearls Familie als auch die Behörden haben am Obersten Gerichtshof Pakistans Einspruch gegen das Urteil eingelegt.