Grossbritannien

Familie des Emirs von Dubai: Prinzessin Latifa wird zu Hause betreut

· Online seit 19.02.2021, 18:37 Uhr
Die verschwundene Prinzessin Latifa wird nach Angaben der Herrscherfamilie Dubais von ihrer Familie und medizinischem Personal zu Hause betreut. «Sie erholt sich weiter, und wir sind hoffnungsvoll, dass sie zu einer angemessenen Zeit wieder ins öffentliche Leben zurückkehren wird», zitierte die BBC am Freitag aus einer Mitteilung der Familie. Diese bedankte sich demnach bei all denjenigen, die Bedenken über Latifas Wohlergehen geäussert hätten. Die Berichterstattung spiegle aber nicht die wahre Situation wider.
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Das UN-Menschenrechtsbüro hatte zuvor Sorge um die Prinzessin geäussert und die Regierung in Dubai aufgefordert, ein Lebenszeichen der Frau zu veröffentlichen. Videos oder Fotos lieferte die Familie jedoch nicht als Beweis dafür, dass Latifa am Leben ist.

In Grossbritannien waren in dieser Woche bereits ältere Videos der Tochter des Emirs von Dubai, Mohammed bin Raschid al-Maktum, veröffentlicht worden. Darin sagt die Frau, sie sei entführt worden. Sie werde von Polizisten bewacht und in einer Villa wie in einem Gefängnis festgehalten. Sie ist der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge 36 Jahre alt. Die Videos hatte sie nach Angaben von Freunden heimlich auf einem Smartphone aufgenommen. Die Freunde veröffentlichten die Videos jetzt, weil sie nach eigenen Angaben seit Monaten kein Lebenszeichen mehr bekommen haben.

Latifa hatte im Februar 2018 per Schlauchboot und Jacht versucht, Dubai zu verlassen. Sie soll von einem Sonderkommando vor der indischen Küste gestoppt und gewaltsam zurückgebracht worden sein, berichteten ihre Freunde. Eine ältere Schwester von Latifa war im Jahr 2000 aus Cambridge entführt und nach Dubai gebracht worden, nachdem sie versucht hatte, sich abzusetzen. Ein britisches Gericht hatte Scheich Mohammed im vergangenen Jahr im Rahmen eines Scheidungsverfahrens für die Entführung seiner beiden Töchter und die Einschüchterung einer seiner Ehefrauen verantwortlich gemacht.

veröffentlicht: 19. Februar 2021 18:37
aktualisiert: 19. Februar 2021 18:37
Quelle: sda

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