Proteste im Iran

Französische Stars solidarisieren sich und schneiden sich die Haare

· Online seit 05.10.2022, 17:04 Uhr
Juliette Binoche, Marion Cotillard, Charlotte Gainsborough und weitere 50 Stars gehören zu den Frauen, die sich in einem Video aus Solidarität mit Iranerinnen eine Haarsträhne abschneiden.

Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi

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Auf dem am Mittwoch veröffentlichten Protestvideo blickt zunächst Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche in die Kamera, sagt «for freedom» (für die Freiheit), schneidet sich ein Haarbüschel ab und hält es in die Kamera. Weitere Beteiligte an dem mit der Partisanen-Hymne «Bella Ciao» unterlegten Video sind unter anderem Isabelle Huppert, Jane Birkin und Charlotte Gainsbourg.

Video auf Social Media

«Das iranische Volk, allen voran die Frauen, demonstrieren unter Einsatz ihres Lebens. Dieses Volk hofft nur auf den Zugang zu den grundlegendsten Freiheiten. Diese Frauen, diese Männer bitten um unsere Unterstützung», heisst es in einem begleitenden Text zu dem Video auf dem Instagram-Account «soutienfemmesiran».

«Es ist unmöglich, diese schreckliche Unterdrückung nicht immer und immer wieder anzuprangern. Die Zahl der Toten und Verletzten geht bereits in die Dutzende, darunter auch Kinder. Die Verhaftungen erhöhen nur die Zahl der Gefangenen, die bereits illegal inhaftiert sind und allzu oft gefoltert werden», lautet es weiter.

Seit Wochen landesweite Proteste

Auslöser der Demonstrationen ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich nicht korrekt sitzenden Kopftuch festgenommen. Was mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau fiel ins Koma und starb am 16. September in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben; die Polizei weist das zurück. Seit dem Tod der Frau demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie den Kopftuchzwang.

(sib/sda)

veröffentlicht: 5. Oktober 2022 17:04
aktualisiert: 5. Oktober 2022 17:04
Quelle: Today-Zentralredaktion

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