Herdenschutz

Gebirgskantone wollen klare Spielregeln beim Herdenschutz

· Online seit 10.03.2022, 12:51 Uhr
Die Schweizer Gebirgskantone möchten für den kommenden Alpsommer Sofortmassnahmen umsetzen, die die Grenzen des Herdenschutzes besser aufzeigen. So sollen Landwirte mehr Planungssicherheit erhalten.
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Reisst ein Wolf ein Schaf, erhält der Besitzer des Nutztieres eine Entschädigung. Dies allerdings nur, wenn er seine Schafherde zuvor entsprechend schützte. Inwiefern eine Herde auf einer Alp schützbar ist, sollen am Donnerstag neu publizierte Kriterien der Gebirgskantone, namentlich Uri, Ob- und Nidwalden, Glarus, Appenzell Innerrhoden, Graubünden und Tessin, beantworten.

Dabei geht es um die zentrale Frage, welche Herdenschutzmassnahmen überhaupt zumutbar sind. «Der Herdenschutz stösst an seine Grenzen», sagte der Generalsekretär der Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) Fadri Ramming auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstag.

Viele Alpen nicht schützbar

Bei den Kriterien der RKGK wird beispielsweise ersichtlich, dass nur eine übersichtliche Alp mit bis zu 350 Schafen von Herdenschutzhunden geschützt werden könne. Sei die Alp zu weiträumig oder unübersichtlich, würden die Hunde keinen Schutz gewährleisten können.

Weiter sei bei Rindviehherden, ausser bei spezieller Einzäunung bei Geburten, kein Herdenschutz möglich. Auch bei Ziegen sei der Herdenschutz nicht zumutbar, weil sich diese Tiere oft in topografisch sehr anspruchsvollen Lagen befänden.

Die RKGK strebt aufgrund der steigenden Wolfspräsenz eine rasche Anpassung in den entsprechenden Verordnungen an. So sollen Landwirte eine Planungssicherheit für den Alpsommer 2022 erhalten, so Ramming weiter.

veröffentlicht: 10. März 2022 12:51
aktualisiert: 10. März 2022 12:51
Quelle: sda

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