Grossbritannien

Geldstrafen für Verstösse gegen Quarantäne-Pflicht

20.09.2020, 10:06 Uhr
· Online seit 20.09.2020, 10:00 Uhr
Als Reaktion auf die drastisch zunehmenden Infektionen mit dem Corona-Virus in England führt die Regierung hohe Geldstrafen für Verstösse gegen die Quarantäne-Regeln ein.
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Wer positiv auf das Virus getestet wird oder nach Kontakt zu Infizierten von den Gesundheitsbehörden zur Selbstisolierung angehalten wird, muss sich künftig zwingend in Quarantäne begeben. Wird diese Pflicht missachtet, drohen Geldstrafen von mehreren Tausend Euro. Die neue Vorschrift tritt in England am 28. September in Kraft und soll möglicherweise auf ganz Grossbritannien - also auch Schottland, Wales und Nordirland - ausgedehnt werden.

«Wir können das Virus am besten bekämpfen, wenn sich alle an die Regeln halten und in Selbstisolation begeben, sobald das Risiko besteht, dass sie das Coronavirus weiterverbreiten könnten», sagte Premierminister Boris Johnson. Die Mindeststrafe für Verstösse soll bei umgerechnet 1100 Euro liegen, Wiederholungstätern drohen Geldbussen bis zu 11 000 Euro (10 000 Pfund). Der Höchstbetrag wird auch für Unternehmen fällig, die Beschäftigte an den Arbeitsplatz beordern, obwohl diese eigentlich in Selbstquarantäne bleiben müssten. Geringverdiener, die aus Infektionsschutzgründen zuhause bleiben müssen und nicht im Homeoffice arbeiten können, sollen zur Entschädigung eine Einmalzahlung von umgerechnet 550 Euro bekommen.

Wegen der sich dramatisch verschlimmernden Corona-Lage droht Grossbritannien zurzeit ein erneuter landesweiter Lockdown. Johnson hatte am Freitag gesagt, auch wenn sich niemand eine solche Massnahme wünsche, sei die zweite Ausbruchswelle auch in Grossbritannien angekommen. Einem Bericht der «Financial Times» zufolge hat das wissenschaftliche Beratergremium der Regierung («Sage») einen zweiwöchigen Lockdown während der Schulferien im Oktober empfohlen, um die stark steigenden Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Innerhalb Europas ist Grossbritannien mit Blick auf die Todesfälle das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land.

veröffentlicht: 20. September 2020 10:00
aktualisiert: 20. September 2020 10:06
Quelle: sda

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