Gemeindeentwicklung

Gemeinde will Hochdorf-Areal für 60 Millionen Franken kaufen

· Online seit 15.11.2021, 11:10 Uhr
Die Gemeinde Hochdorf hat die Zusage für die finale Verhandlungsrunde zum Erwerb der Grundstücke des Milchverarbeiters Hochdorf erhalten. Das Kaufangebot der Gemeinde beläuft sich auf 60,18 Millionen Franken. Voraussetzung für den Kauf ist die Zustimmung des Stimmvolks am 12. Dezember.
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Die zentrale Lage der Parzellen sei für die Entwicklung von Hochdorf von hoher Bedeutung, schreibt der Gemeinderat in der Abstimmungsbotschaft, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt. Die Gemeinde könne damit eine aktive Rolle in der Entwicklung und künftigen Nutzung des Areals übernehmen. Der Kauf biete eine einmalige Chance, sagte Gemeindepräsidentin Lea Bischof-Meier (Mitte) auf Anfrage.

Neben Arbeits- und Produktionsstätten bestehe Entwicklungspotenzial für weitere Arbeitsplätze, schreibt der Gemeinderat in einer Medienmitteilung vom Montag. Auf dem westlichen Areal befänden sich zudem Sportstätten im Baurecht, die auch künftig sportlich genutzt werden können. Auf dem Areal in Bahnhofsnähe sei weiter eine Mobilitätszentrale mit gemischter Nutzung angedacht.

Kaufangebot von 60,18 Millionen Franken

Am vergangenen Freitag erhielt die Gemeinde nach einem umfangreichen Bewertungsprozess die Zusage für die finale Verhandlungsrunde, heisst es in der Medienmitteilung. Das letzte Wort hat nun noch das Stimmvolk.

Das Kaufangebot in Höhe von 60,18 Millionen Franken basiere auf umfangreichen Prüfungen im Rahmen des zweistufigen Bieterverfahrens, an dem die Gemeinde partizipiert war. Dank eines Rückmietvertrags mit der Verkäuferin könne die Gemeinde bis 2025 jährliche Mehrerträge von 3 Millionen Franken generieren, heisst es weiter.

Die Gemeinde werde das Areal nicht alleine entwickeln, schreibt der Gemeinderat in der Abstimmungsbotschaft. Für Teile davon sei ein Wiederverkauf und die Zusammenarbeit mit Investoren sinnvoll, sofern ein Projekt vorliege, das den Bedürfnissen der Gemeinde entspreche. Die Grundstücke befinden sich grossmehrheitlich in der Arbeitszone A und ermöglichen die Ansiedlung von KMU und Dienstleistungsbetrieben.

Der kriselnde Milchverarbeiter Hochdorf hatte Anfang September über die geplante Zentralisierung der Produktion in Sulgen TG informiert. Ziel der Gruppe ist es, die firmeneigenen Liegenschaften in Hochdorf bis Ende dieses Jahres zu verkaufen.

Der geplante Umbau des Milchverarbeiters führt zu einem Abbau der Stellen in Hochdorf von heute etwa 190 auf rund 70 per Ende 2023. Einzig die Konzernleitung und Verwaltung der Gruppe bleiben in Hochdorf.

veröffentlicht: 15. November 2021 11:10
aktualisiert: 15. November 2021 11:10
Quelle: sda

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