Britische Studie

Gesundheit von Möpsen so schlecht, dass sie «kein typischer Hund mehr sind»

19.05.2022, 17:14 Uhr
· Online seit 19.05.2022, 17:11 Uhr
Eine neue Studie aus Grossbritannien legt nahe, dass Möpse so schwerwiegende Probleme haben, dass sie «aus gesundheitlicher Sicht nicht mehr als typische Hunde angesehen werden können.» Experten fordern ein Zuchtverbot für die Rasse.
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Untersuchungen des Royal Veterinary College haben ergeben, dass sich der Gesundheitszustand von Möpsen deutlich von dem anderer Hunde unterscheidet und in den allermeisten Fällen viel schlechter ist. So sei die Wahrscheinlichkeit, dass Möpse in Grossbritannien an einer oder mehreren Krankheiten leiden, fast doppelt so hoch als bei anderen Rassen.

Schädel wurde über die Jahre immer kleiner

Darunter fallen Beschwerden mit der Atmung, der Haut und dem Rücken. Das Problem sei vor allem, dass der Hund einen kleineren Schädel habe, aber nichts anderes am Hund sonst kleiner geworden sei, zitiert «BBC» eine Tierärztin aus Cambridge. So sei auch das Gehirn der Hunde in einen zu kleinen Raum gequetscht, was massenhaft negative Folgen verursachen würde.

Besonders problematisch sei bei Möpsen die Atmung. Laut Studien sind Atemprobleme bei dieser Rasse fast 54-mal häufiger als bei anderen Hunden. Die engen Nasenlöcher von Möpsen seien wie der Versuch, durch einen extrem engen Strohhalm zu atmen, so die von BBC interviewte Tierärztin. Sie fügt hinzu, dass das «übliche Bild, das wir von Möpsen haben», bei dem sie lächeln, die Zunge herausstrecken und so aussehen, als würden sie hecheln, nicht das «fröhliche» Bild ist, das wir vielleicht denken. "In Wirklichkeit müssen sie durch den Mund atmen, weil sie durch ihre Nasen nicht richtig an Luft kommen.

Hautinfektionen und Bandscheibenvorfälle

Dazu käme zu viel Haut für zu wenig Körperfläche, was Hautfaltinfektionen begünstige. Ausserdem sei der Schwanz eigentlich ein missgebildeter Wirbel, der zu mehr Bandscheibenvorfällen führen kann, wie es in der Studie weiter heisst. Genug Gründe um die Autoren der Studie zu der Aussage zu bewegen, Möpse seien rein theoretisch schon fast gar keine typische Hunderasse mehr.

Niederlande als Vorreiter

Beim Umgang mit hoch-problematischen Rassen wie Möpsen, haben die Niederlande vor knapp zwei Jahren einen wichtigen Entscheid getroffen. 2019 entschied man sich dafür, die Zucht von kurzköpfigen, sogenannten brachycephalen Hunderassen zu verbieten. Darunter fallen auch Möpse. Tierschutzorganisationen weltweit fordern nun, dass auch andere Länder diesem Beispiel folgen und die sogenannten «Qualzuchten» verbieten.

(baz)

veröffentlicht: 19. Mai 2022 17:11
aktualisiert: 19. Mai 2022 17:14
Quelle: Today-Zentralredaktion

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