Gute Idee?

Grossbritannien will mit Kernkraft gegen Klimawandel vorgehen

· Online seit 18.10.2021, 09:06 Uhr
Die Regierung in London setzt einem Zeitungsbericht zufolge auf Atomkraft, um ihre Klimaziele zu erreichen. Noch vor den Wahlen im Jahr 2024 soll im Rahmen ihrer Klima-Strategie die Finanzierung eines neuen Kernkraftwerks erfolgen, berichtete «The Telegraph» am späten Sonntag.
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«Wir versuchen, in den nächsten Jahren mindestens ein weiteres grosses Atomprojekt zu genehmigen, um die Energiesicherheit zu stärken und Tausende von Arbeitsplätzen zu schaffen», erklärte ein Regierungssprecher auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters.

Als Standort für ein weiteres Atomkraftwerk werde der Standort Sizewell C in der südost­englischen Grafschaft Suffolk in Betracht gezogen, schreibt das Blatt unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bis zum Jahr 2035 will Grossbritannien die Kohlenstoffemissionen auf null drücken.

Prinz William zu Klimawandel: Werden Herausforderungen meistern

Der britische Prinz William hat sich angesichts des fortschreitenden Klimawandels hoffnungsvoll gezeigt, dass entschiedenes Handeln zum Erfolg führen kann. An junge Menschen gerichtet sagte er bei einer Gala zur Verleihung des Earthshot-Preises in London am Sonntag: «Hört nicht auf zu lernen, fordert weiterhin Wandel und gebt die Hoffnung nicht auf. Wir werden diese Herausforderungen meistern.» Gleichzeitig mahnte der Royal aber auch, die nächsten zehn Jahre seien entscheidend. «Die Handlungen, für die wir uns entscheiden oder nicht entscheiden, werden das Schicksal unseres Planeten bestimmen», so William.

Mit dem Earthshot-Preis, der am Sonntag im Beisein Williams und seiner Frau Herzogin Kate erstmals vergeben wurde, sollen künftig jährlich fünf Projekte ausgezeichnet werden, die sich in den Kategorien Naturschutz, Schutz der Meere, Luftsauberkeit, Müllvermeidung und Klimaschutz hervortun. Das Preisgeld beträgt jeweils eine Million Britische Pfund. Zu den Gewinnern gehörte unter anderem das mittelamerikanische Land Costa Rica mit seinem erfolgreichen Aufforstungsprogramm. Bei der Gala traten unter anderem Popstar Ed Sheeran und die Band Coldplay auf.

Deutliche Worte von Prinz Charles

William ist nicht der einzige Royal, der zunehmend deutliche Worte in Sachen Klimawandel findet. Prinz Charles, der schon lange für Umweltschutz wirbt, sagte kürzlich in einem BBC-Interview, er verstehe total, dass junge Klimaaktivisten frustriert seien, weil sich nichts tue. Selbst Queen Elizabeth II. wurde dabei gefilmt, wie sie bei der Eröffnung des walisischen Parlaments in Cardiff ihrem Ärger über Politiker Luft machte, die zwar wohlklingende Worte über den Kampf gegen den Klimawandel finden, aber nicht handeln. «Es ist sehr irritierend wenn sie reden, aber dann nichts tun», sagte die Queen im Gespräch mit einer Parlamentarierin und Schwiegertochter Camilla.

veröffentlicht: 18. Oktober 2021 09:06
aktualisiert: 18. Oktober 2021 09:06
Quelle: sda/reu

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