Bulgarien

Grosse Brände in Griechenland und der Türkei ausser Kontrolle

07.08.2021, 11:08 Uhr
· Online seit 05.08.2021, 20:20 Uhr
Nur 25 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Athen ist am Donnerstagnachmittag erneut ein riesiger Waldbrand ausgebrochen.

Quelle: CH Media Video Unit / AP

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Die Brandkatastrophe in Griechenland hält seit Tagen an, die Feuer sind ausser Kontrolle. Nun kommt Hilfe aus der Schweiz. Am Samstagmorgen sind in Locarno (TI) drei Schweizer Armeehelikopter Richtung Griechenland abgehoben. Bereits morgen sollen sie erste Löscheinsätze fliegen.

Fernsehbilder zeigten eine kilometerlange Wand aus haushohen Flammen und Rauch. Löschflugzeuge und -hubschrauber waren im Einsatz, mussten jedoch bei einbrechender Dunkelheit die Arbeit einstellen. Die Elektrizitätsgesellschaft schaltete vorsorglich einen grossen Verteiler in der Region ab. Das Unternehmen kündigte an, in Athen am Donnerstagabend örtlich den Strom zu unterbrechen, um die Versorgung insgesamt aufrecht erhalten zu können.

180 Brände in der Türkei gemeldet

Nicht nur in Griechenland, auch in der Türkei sind weiterhin grosse Brände ausser Kontrolle. Verzweifelt kämpfen Feuerwehrleute, Rettungskräfte, Militär und freiwillige Helfer gegen die Brände. Das türkische Forstamt meldete am Donnerstag 180 Brände, von denen 12 noch nicht unter Kontrolle seien. In Griechenland entfachten binnen 24 Stunden 92 Waldbrände über das ganze Land verteilt. Demnach brechen in der östlichen Mittelmeerregion pro Stunde gut drei neue Brände aus, oft in abgelegenen Regionen, immer wieder aber auch in der Nähe von Siedlungen und Menschen, die Hals über Kopf vor den Flammen fliehen müssen.

Nördlich von Athen wurde am Donnerstagabend die Autobahn zwischen der Hauptstadt und Thessaloniki gesperrt; kurze Zeit später sprangen die Flammen auf die andere Seite der Fahrbahnen über. Die Ortschaft Krioneri wurde evakuiert, ebenso ein Flüchtlingslager. Auch auf der zweitgrössten griechischen Insel Euböa, die stark bewaldet ist, gab es etliche neue Brandherde. Kirchenglocken läuteten Alarm, Anwohner flohen oder versuchten, mit Traktoren und Kettensägen Schneisen zu schaffen, damit die Flammen sich nicht weiter fortbewegen können.

Grossbrände nicht unter Kontrolle zu bringen

Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis kündigte an, verstärkt Militär einzusetzen. Die Soldaten sollen die Lage aus der Luft mit Drohnen verfolgen und neue Brandherde zeitig entdecken. Zudem sollen sie die Feuerwehr mit Baggern und anderem schweren Gerät unterstützen und mit Tankwagen Wasser zu den Brandherden transportieren.

In der Türkei wüteten die Brände in den Touristenregionen am Mittelmeer weiter. Seit Tagen bekommen die Rettungskräfte Grossbrände in den Provinzen Antalya und Mugla nicht unter Kontrolle. Allein in Mugla wurden knapp 12 000 Häuser und mehr als 36 000 Menschen evakuiert, wie Sprecher lokaler Behörden sagten. 2000 Häuser wurden offiziellen Angaben zufolge bisher beschädigt, mindestens acht Menschen kamen ums Leben. Touristen wurden teilweise auf dem Wasserweg aus Ferienorten geholt.

veröffentlicht: 5. August 2021 20:20
aktualisiert: 7. August 2021 11:08
Quelle: sda

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