Höchste Tageszahl an Bootsflüchtlingen auf Kanaren seit 2006
In Teneriffa seien 423 Menschen in vier überfüllten Booten angekommen, 199 Menschen in zwölf Booten auf Gran Canaria, 73 Menschen in fünf Booten auf Lanzarote und sechs Menschen in einem Boot auf Fuerteventura. Insgesamt war das die höchste Tageszahl seit der Migrationskrise 2006, als insgesamt rund 31 000 Bootsflüchtlinge die Inselgruppe erreichten, wie das staatliche spanische Fernsehen RTVE berichtete. In diesem Jahr sind die Zahlen wieder stark angestiegen. Seit Januar seien rund 7500 Migranten auf den Inseln angekommen, berichtete RTVE. Im vergangenen Jahr waren es etwa 2700.
Die Kanaren liegen nur etwa 100 Kilometer vor der Küste Westafrikas. Allerdings ist der Atlantik für die kleinen und meist nur mit Aussenbordmotoren angetriebenen Boote sehr gefährlich. Wer die Inseln verfehlt, hat vor sich westwärts bis nach Kuba etwa 6500 Kilometer Wasser. Über die Zahl der Toten gibt es nur Schätzungen. Sie dürfte über die Jahre in die Tausende gehen.